Kopfinger Tiefenbach
"Naturnahe Fischergruppe Kopfing" ersteigert den Tiefenbach und startet Pilotprojekt
Der Verein namens "Naturnahe Fischergruppe Kopfing" hat am 15. Dezember den Kopfinger Tiefenbach ersteigert. Laut den Fischern ein Juwel, da es sich um einen naturbelassenen Bach handelt, der noch keinerlei künstliche Verbauung aufweist.
KOPFING. Das Ziel des Vereins ist es , eine sich selbst reproduzierende, natürlich vorkommende Fischpopulation zu entwicklen und zu fördern. Die bisherigen Pächter "Put and Take" haben hier Fischerei mit zusätzlicher Fütterung betrieben, daher habe sich eine solche natürliche Population bisher nur eingeschränkt entwickeln können. Deswegen soll nun am Tiefenbach ein Pilotprojekt starten, das von Revierobmann Reinhard Mayer und dem Landesfischereiverband rund um Klaus Berg geleitet wird. Beteiligt ist neben der "Naturnahen Fischergruppe Kopfing" auch das Revier Inn-Pram-Kösslbach. Zum Start des gemeinsamen Projektes wurde bereits der tatsächliche Fischbestand des Bachs ermittelt.
Wasserqualität und Nährstoffe sehr gut
Dabei kam man zum Ergebnis, dass die Wasserqualität und Nährstoffverfügbarkeit im Tiefenbach sehr gut ist – das sei auch auf die großflächige Abwasserreinigung durch die Kanalisation zurückzuführen.
"Zusätzlich zu den kleinen Bachforellen und Bachsaiblingen konnten wir mittels Elektrobefischung auch Koppen und Libellenlarven registrieren, wie sie in Sauwaldgewässern nur relativ selten vorkommen." Hans Maier, Obmann Fischergruppe
Jedoch wurde auch an vielen Stellen der Kot von Fischottern und Fischreihern gefunden. Dass hier viele Fressfeinde angesiedelt sind, könnte noch ein Scheitern des Projekts bedeuten, so Maier. Daher hoffe man darauf, dass das Land Oberösterreich eine Entnahmeverordnung erlasse.
Grundstücksanrainer sollen beim Düngen Abstände einhalten
Der Tiefenbach wurde heuer erstmals mit Bachforellenbrüttlingen besetzt. Die Fischergruppe hofft zudem auf das Verständnis der angrenzenden Grundstückbesitzer für ihr Projekt. So sollen beim Düngen Mindestabstände zum Bach eingehalten werden, damit es nicht zu einem Fischsterben kommt. Auch Kompost, Öl oder dergleichen sollten nicht direkt am Bachrand gelagert werden, damit keine giftigen Abwässer in den Bach gelangen können. Laut Landesfischereiverband wird es mehrere Jahre dauern, bis sich der Fischbestand am Tiefenbach wieder natürlich aufbaut. In dieser Zeit hat sich die Fischergruppe zu einem Fischverbot verpflichtet – einzige Ausnahme zur Bestandsaufnahme.
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