Neue App: Den Abfall fest im Griff
Um nie mehr die Abfuhrtermine zu versäumen: Umweltprofis warten mit neuer Smartphone App auf.
BEZIRK (ska). Mehr als 80 Kilogramm nur Restabfall produziert jeder Bürger im Bezirk Schärding pro Jahr. Tendenz steigend. Aber: Oberösterreich ist Vorreiter was Abfalltrennung und folglich Verwertung betrifft. "Der Teil, der einer Verwertung zugeführt wird, ist bereits größer als jener, der entsorgt wird", wie Umwelt- und Abfallberater Johannes Weninger vom Bezirksabfallverband Schärding weiß. Rund 70 Prozent der Abfälle in Oberösterreich werden wiederverwertet.
Der Abfallplaner 2.0
Möglichkeiten, um Müll zu trennen, gibt es inzwischen genug. Von der Restmülltonne über die Papiertonne bis zum Biomüllsack und dem Gelben Sack sind die Haushalte mit allem nötigen ausgestattet. Doch was nützt gewissenhaftes Trennen, wenn man dann den Termin der Müllabfuhr übersieht? Genau hier setzt die neue Abfall-App der Umweltprofis der kommunalen Abfallwirtschaft an. Diese steht seit Anfang Jänner zum kostenlosen Download bereit. "Die App ist der logische Schritt zum Abfallplaner 2.0", erklärt Weninger. Denn der BAV biete bereits seit 20 Jahren einen Online-Terminkalender mit den Abfuhrterminen an.
Erinnerung an die Müllabfuhr
Nun kommen die nötigen Informationen aufs Handy. So weiß die App, was wie entsorgt werden muss und zeigt an, wann die Müllabfuhr kommt. "Wann mich die App an die Abholung erinnert, kann ich einstellen", erklärt Weninger. Er lasse sich beispielsweise immer am Vortag erinnern, um noch alle Vorsammelbehälter im Haus entleeren und anschließend beruhigt schlafen gehen zu können – "falls der Entsorger doch mal früher kommt, als gewöhnlich."
Navigation zum nächsten ASZ
Die App ist laut Weninger leicht zu bedienen und funktioniert einwandfrei. "Damit alles richtig angezeigt wird, muss man Wohnort und Straße eingeben", erklärt er. Zudem sollte der Ortungsdienst eingeschaltet sein, damit das Navigieren funktioniert. Denn die App kann den Nutzer direkt zum nächsten Altstoffsammelzentrum lotsen. Im Bezirk Schärding sind ASZ in Andorf, Engelhartszell, Esternberg, Münzkirchen, Raab, Schärding, Taufkirchen und Zell an der Pram zu finden. Wobei jenes in Schärding laut Weninger das mengen- und flächengrößte ASZ im Bezirk ist. "Wir schätzen, dass je nach Witterung an einem 'guten' Tag bis zu 700 Kunden das ASZ in Schärding besuchen", sagt Weninger.
Download der Müll-App
Die Abfall-App kann unter mobile.umweltprofis.at heruntergeladen werden. Außerdem ist sie im App-Store zu finden.
Zur Sache: Müllverwertung im Bezirk Schärding
Papier und Karton werden zu 100 Prozent stofflich wiederverwertet. Im ASZ gesammelte Kunststoffverpackungen werden bis zu 90 Prozent stofflich und zu 10 Prozent thermisch wiederverwertet. Bei Kunststoffverpackungen im Gelben Sack kommt es zu einer 50-prozentigen stofflichen Wiederverwertung, der Rest wird thermisch genutzt. Restabfall wird zur Gänze in der Welser Abfallverwertungsanlage verbrannt – auch hier wird Strom und Energie erzeugt. Allerdings handelt es sich dabei um die teuerste Entsorgungsmöglichkeit. Biomüll wird zu 100 Prozent regional von den Kompostfachbetrieben im Bezirk verwertet.
"Trotz guter Abfalltrennung und somit hohen stofflichen Verwertungsquoten ist die Abfallvermeidung zu forcieren", appelliert Weninger. Denn: "Unsere Rohstoffe sind endlich und können großteils nur eingeschränkt recycelt werden."
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