Perchtenlauf in Sigharting
Am 5. Dezember haben die Sighartinger Schlossteufeln zum 2. Mal eine Geschichte zu erzählen – aufgeführt von Hexen, Teufeln und Engeln. Die Aufführung und der Lauf der Sighartinger Schlossteufeln ist um 19 Uhr in Sigharting.
Eine ganz besondere Truppe gibt es in Sigharting -
die Sighartinger Schlossteufeln
Nach dem Besuch einer Krampusauffahrt im Dezember 2003 entschlossen sich ein paar junge Leute, eine Perchtengruppe zu gründen. Das war die Geburtsstunde der Sighartinger Schlossteufeln „Ausschlaggebend war die Tatsache, dass bei vielen derartigen Veranstaltungen immer wieder halbwüchsige Krampusse wild in die Menge schlugen und wir mit Entsetzen feststellen mussten, dass vor allem die Kleinsten unter den Zuschauern zum Teil panische Angst hatten",
Oberste Regel: Keine Gewalt
So war mit der Gründung auch gleich die erste und wichtigste Regel niedergeschrieben: Sich Respekt verschaffen, mit den schön grauslichen Masken ein wenig Angst verbreiten – aber keine Gewalt. „Es geht uns einzig und allein um die schön - schaurige Unterhaltung der Zuseher und einen gewaltfreien Umgang mit diesem Brauchtum. Was wir nicht wollen, sind Schläger in Krampus- oder Perchtenmasken".
Für die ersten zwölf Sighartinger Schlossteufel begann ein arbeitsreiches Jahr. Es wurden Masken geschnitzt, zottelige Gewänder genäht und allerlei Ausrüstungsgegenstände besorgt. Der erste Auftritt war dann im Dezember 2003 und die Zuschauer waren begeistert von den Sighartinger Schlossteufeln.
Große, leuchtende Kinderaugen
Aber auch für die Menschen hinter den Masken ist es bis heute ein einmaliges Erlebnis, in die großen, leuchtenden Augen der kleinen Zuschauer zu blicken und ihre Erleichterung zu spüren, wenn ihnen der „schiache Percht" nur sanft über das Gesicht streichelt. „Die Schlossteufeln gehen vor den Kindern auf die Knie und reichen ihnen die Hand, streicheln über ihre Köpfe und sobald wir merken, ein Kind beginnt zu weinen, treten wir zurück", vom sehr behutsamen Umgang mit Kindern.
Die Sighartinger Schlossteufel sind mittlerweile zu einer stattlichen Größe angewachsen. Sie bestehen aus 32 Perchten, 12 Hexen, zwei Engerln und selbstverständlich dem Nikolaus. Alle tragen selbstgeschnitzte Holzmasken, abgesehen von den hübschen Engerln – die dürfen natürlich ihre wahre Schönheit zeigen.
Gute Geister, die das Böse vertreiben
„In Gegensatz zum Krampus, der das Böse und Wilde verkörpert, sind die Perchten in Wahrheit die guten Geister. Sie kommen in Teufelsgestalt, um das Böse mit Bösem zu vertreiben. Krampusse und der Nikolaus gehören untrennbar zusammen. Perchten treten ohne Nikolaus auf, beschützen die Menschen vor bösen Geistern und waren ursprünglich dazu da, um den Winter zu vertreiben.
Brauchtum gewaltfrei leben: Das Ziel der Sighartinger Schlossteufeln
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