Strom- und Gaskrise
Schärdings Gemeinden bereiten sich auf Herbst vor
Nicht nur Bund und Länder überlegen mit Blick auf den Herbst Maßnahmen zum Energiesparen. Auch die Schärdinger Gemeinden schmieden Pläne.
BEZIRK SCHÄRDING. "Die aktuelle Lage ist nicht nur für die Familien und Firmen ein großes Problem, sondern auch für uns als Gemeinden", meint St. Romans Ortschef Siegfried Berlinger und erläutert: "Allein für Strom werden wir mit Jahresende etwa 20.000 Euro mehr ausgeben müssen. Hinzu kommen steigende Betriebskosten für die Kläranlagen und Schulen in den Nachbargemeinden. Und natürlich müssen wir auch unseren Anteil für die Pflegeheime leisten. Der Preis für die Nahwärme wird ebenfalls steigen. In Summe sind schnell mal 50.000 Euro Mehrkosten für das kommende Jahr zu erwarten – und das für eine Gemeinde, die mit Gas direkt nichts zu tun hat."
Ähnlich sieht es in anderen Schärdinger Gemeinden aus. Maßnahmen, um Energie zu sparen und damit die Kosten zu senken, seien deshalb unumgänglich. Viele Kommunen haben das Thema in den nächsten Gemeinderatssitzungen auf ihrer Agenda. So wie Brunnenthal. "Wir werden auf jeden Fall den Stromverbrauch und die Heizkosten betrachten, weiters die Benutzung des Fahrzeugparks", sagt Bürgermeister Roland Wohlmuth.
Beste Maßnahme: Selbst Strom produzieren
Einige Kommunen investierten in den letzten Jahren bereits in stromsparende Maßnahmen. Sie rüsteten auf LED-Straßenbeleuchtungen um oder installierten Photovoltaikanlagen. Das kommt ihnen nun zugute, wie Engelhartszells Bürgermeister Roland Pichler berichtet. Die Gemeinde plant nun außerdem im Freibad Engelhartszell eine Photovoltaikanlage zu bauen, damit dieses im Sommer 2023 versorgt werden kann. In St. Roman ist eine größere PV-Anlage auf der Volksschule im Gespräch. Ein Vorreiter in Sachen Energie-Selbstversorgung ist Taufkirchen an der Pram. Das 2013 in Betrieb genommene eigene Wasserkraftwerk versorgt zahlreiche öffentliche Institutionen in der Gemeinde mit Strom. Aber auch Dorf an der Pram setzt sich seit vielen Jahren fürs Energiesparen ein und will mit ihrem Energiebaukasten bis 2036 zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie umgestellt sein.
Großes Thema: Energiegemeinschaft
Ein großes, gemeindeübergreifendes Thema ist derzeit die Energiegemeinschaft. Dabei schließen sich Kommunen, Unternehmen oder auch Privatpersonen zusammen, um gemeinsam Energie zu nutzen – etwa indem selbst erzeugter, überschüssiger Strom mit anderen geteilt wird. "Wir speisen derzeit die Hälfte des Stroms, den wir auf dem Dach des Gemeindeamtes produzieren, in das Netz ein, obwohl wir diesen auch für anderen Anlagen verwenden könnten", meint St. Romans Berlinger. Die Gemeinde Taufkirchen an der Pram will bis Herbst 2022 eine regionale Energiegemeinschaft unter anderem mit der Nahwärme Taufkirchen eingehen. "Sie sollen uns Wärme liefern, wir ihnen Strom", so Bürgermeister Paul Freund. Aber auch andere Unternehmen oder Privathaushalte sind eingeladen, sich dieser Gemeinschaft anzuschließen.
Außerdem läuft im Bezirk Schärding die Diskussion über die Gründung einer Klima- und Energiemodellregion. Erfolgreiche Modelle stellte Leader-Manager Johannes Karrer bei einer der letzten Bürgermeisterkonferenzen vor.
Tipps zum Energiesparen im Haushalt
Einsparpotentiale in einzelnen Haushalten sind unterschiedlich und hängen von verschiedenen Faktoren ab wie etwa der Geräteausstattung oder dem Gebäudestandard. Aber auch die Art der gesetzten Einsparmaßnahmen spielt eine wichtige Rolle. Die E-Control bietet auf ihrer Homepage Tipps zum Energiesparen und einen Energiespar-Check an. Dieser hilft sich einen Überblick über den eigenen Energieverbrauch zu verschaffen – und entsprechende Sparmaßnahmen zu setzen. Hier geht's zum Energiespar-Check. Außerdem bietet die e-Control hilfreiche Tipps in Sachen Energiesparen und eine Broschüre zur Energieeffizienz. Hier geht's zu den e-Control-Tipps.
Auch der Verbund hat zehn Tipps zum Einsparen von Energie aufgestellt. Hier geht's zur Verbund-Homepage.
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