Second Hand im Bezirk Schärding: Einkaufen mit Win-Win-Charakter
Flohmärkte, Kinder- und Babybasare aber auch Geschäfte mit Gebrauchtware boomen. Ein Trend, der sich auch im Bezirk Schärding bemerkbar macht.
SCHÄRDING, ANDORF (ama). Immer mehr Menschen erkennen, dass nicht alles neu sein muss, denn qualitativ hochwertige und moderne Ware gibt es auch im Second-Hand-Bereich. Und das ist sogar „hip“, vor allem Retrosachen aus vergangener Zeit zu kombinieren.
Second-Hand heißt aber auch, dass hier Menschen Zugänge zu Leistbarem erhalten, die nicht so viel Geld besitzen. Ware aus zweiter Hand ist deshalb schon lange kein Tabu-Thema mehr und ist in allen sozialen Schichten eine beliebte Einkaufsmöglichkeit, das bestätigen der Bereichsleiter Gerhard Schlosser vom Volkshilfe ReVital Shop Schärding und Projektbetreuer Matthias Kell, ora-Flohmarkt in Andorf: “Die Türen stehen für alle offen und unsere Kunden aus allen Gesellschaftsschichten profitieren vom günstigen Preis und erhalten dafür gut erhaltene Ware wie Kleidung, Möbel, Hausrat, Bücher und Spielzeug. Manche lieben es auch Raritäten und Retrosachen aus vergangener Zeit zu finden“.
Daraus leitet sich eine „Win-Win-Situation“ ab, denn aus Sicht dieser beiden Anbieter stehen nämlich soziale Aspekte im Fokus. „Primärziel bei uns ist die Integration in den Arbeitsmarkt von Menschen, die länger als 24 Monate keine Arbeit mehr haben, wie beispielsweise Frauen nach längerer Kinderbetreuungszeit oder Betroffene aus der Generation 50+“, informiert Gerhard Schlosser. Unterstützt wird dieses Projekt u.a. durch AMS OÖ und Land OÖ. Besonders daran ist auch, dass nur Menschen aus der Region aufgenommen werden. „Wir erfüllen sowohl die Vermittlungsquote in den sogenannten ersten Arbeitsmarkt als auch eine 100-prozentig regionale Umsetzung, denn in Schärding wird gesammelt, aufbereitet und verkauft. Der Erlös fließt zu den Fördergebern zurück.“
Erlös für Kinder im Ausland
Hinter dem Erlös von ora international steht ebenfalls ein sozialer Aspekt, informiert Matthias Kell: „Wir werden durch ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt und als gemeinsames Ziel haben wir, dass wir durch unsere Einnahmen Leben von Kindern im Ausland durch Bildung und Gesundheit verbessern. Zudem leisten wir Katastrophenhilfe und organisieren nach Osteuropa rund 170 Hilfstransporte pro Jahr“. Beide Einrichtungen erhalten ihre Ware über private Spenden, Firmenspenden oder über Sammelstellen in den Gemeinden. Tatkräftig unterstützt werden sie durch den Bezirksabfallverband (BAV).
Im Vorjahr wurden rund 2.100 Tonnen Textilien aus oö. Volkshilfe-Containern gesammelt, im Bezirk Schärding sind es alleine rund 200 Tonnen. „Davon sind 100 Tonnen Shop-Ware, die u.a. auch den sogenannten ,Dritten Ländermarkt‘ erreicht“, sagt Gerhard Schlosser. Neben all diesen sozialen Aspekten wird zudem der Lebenszyklus eines Produktes verlängert und spart so auch Ressourcen. So profitiert auch unsere Umwelt davon. „Zudem sind unsere Kunden oft sehr überrascht wie hoch- und neuwertig unsere Ware teilweise ist und staunen über manch Rarität“, sind sich Schlosser und Kell einig.
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