"Shit-Storm", wenn kein Sturm
Unwetter-Warnungen im Bezirk Schärding ernst nehmen

Immer wieder ziehen heftige Gewitter übers Land. Wetterdienste, wie GeoSpere Austria warnen ehestmöglich davor. Diese Meldungen sollten unbedingt ernst genommen werden – auch wenn der Sturm die Heimatgemeinde schließlich (glücklicherweise) doch nicht trifft.  | Foto: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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  • Immer wieder ziehen heftige Gewitter übers Land. Wetterdienste, wie GeoSpere Austria warnen ehestmöglich davor. Diese Meldungen sollten unbedingt ernst genommen werden – auch wenn der Sturm die Heimatgemeinde schließlich (glücklicherweise) doch nicht trifft.
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Im Sommer jagt eine Unwetterwarnung die nächste. So auch heuer 2025. Sie lösen in sozialen Medien gemischte Gefühle aus. Kommt kein Sturm, erleben die Wetterdienste teilweise einen "Shit-Storm". MeinBezirk Schärding hat Meteorologen und den Bezirksfeuerwehrkommandanten gefragt, warum man Sturmmeldungen unbedingt ernst nehmen soll. 

Am 15. Juli 2025 schlug ein Sturm in Taufkirchen and er Pram besonders hart zu. Insgesamt kam es im Bezirk Schärding zu knapp 30 Hausabdeckungen.  | Foto: BFKDO Schärding
  • Am 15. Juli 2025 schlug ein Sturm in Taufkirchen and er Pram besonders hart zu. Insgesamt kam es im Bezirk Schärding zu knapp 30 Hausabdeckungen.
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BEZIRK. Wie genau eine Warnung eingegrenzt werden kann – zeitlich und örtlich – hängt vom Element selbst ab. Meteorologe Josef Haslhofer von GeoSphere in Linz, dem offiziellen Wetterdienst des Landes OÖ, erklärt: "Hochwasser etwa, wo es mehrere Tage regnet, können fünf Tage vorher abgeschätzt werden." Vor einem Gewitter könne maximal einen Tag zuvor gewarnt werden. Und auch diese Warnung könne sich schnell wieder ändern. Dennoch ist Haslhofer überzeugt: "Auch wenn nichts passiert, die Warnung war immer berechtigt. Denn Vorsicht ist besser als Nachsicht."

Wo genau das Unwetter zuschlägt, kann maximal regional eingegrenzt werden. Eine genaue Vorhersage, welcher Ort oder welcher Teil des Bezirks von Sturm, Blitz und Hagel betroffen sein wird, ist in den meisten Fällen unmöglich. "Wird das Innviertel genannt, kann es sein, dass das Unwetter schließlich nur zwei Gemeinden trifft", sagt Haslhofer.

Feuerwehren des Bezirks erhöhen die Einsatzbereitschaft

Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Veroner. Wie er sagt, vertrauen die Feuerwehren des Bezirks Schärding auf die Wetterdaten von GeoSphere Austria, dem staatlich anerkannten Wetterdienst. | Foto: MeinBezirk/Kunde
  • Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Veroner. Wie er sagt, vertrauen die Feuerwehren des Bezirks Schärding auf die Wetterdaten von GeoSphere Austria, dem staatlich anerkannten Wetterdienst.
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Auch die Feuerwehren des Bezirks halten sich an die Sturmwarnungen von Geo-#%Sphere. Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Veroner erklärt: "Der Offizier vom Dienst in der Landesfeuerwehrzentrale informiert die Wehren in der betroffenen Region. Diese regeln dann selbst, wie sie Sturmwarnungen handhaben. Aber generell wird die Einsatzbereitschaft erhöht. Wir in St. Florian am Inn besetzen automatisch die Feuerwehrzentrale."

Drei Warnstufen: Von "gelber Vorsicht" bis "roter Katastrophe"

GeoSphere warnt in drei Stufen: Gelb, orange und rot. Wobei mit "rot" bereits ein katastrophales Sturmereignis gemeint ist. "Gelb" ist laut Haslhofer eine Vorsichtsstufe und meint: "Seid vorbereitet, falls etwas kommt". Bei "orangen" Stürmen können die Auswirkungen enorm sein: Beeinträchtigungen der Infrastruktur sind möglich. Bäume können brechen, Dachziegel herunterfallen und Baugerüste umfallen.

Ein Indiz, das auf die Stärke eines Sturmes hinweist, ist laut Haslhofer der Wind: "Ist dieser besonders böig? Dann ist die Gefahr größer als bei einem großflächigen Sturm", sagt er und erklärt: "Bei 90 km/h reißt's Baugerüste um, bei 120 km/h werden Dächer abgedeckt und bei 140 km/h sind ganze Wälder weg."

Hobby-Meteorologe Franz Wimmer: "Regenmenge bei Gewittern ist mehr geworden"

Franz Wimmer betreibt in Wernstein eine private Wetterstation, mit der er Niederschlag, Wind und Co. seit 2008 erfasst. Die höchste Windspitze hat er am 1. März 2008 mit 106 km/h gemessen. Im Vorjahr lag die Windspitze bei "nur" 69,1 km/h, 2023 bei 90 km/h. Die Anzahl der Stürme und die Niederschlagsmengen seien seit 2008 relativ konstant, wie er sagt. Was Wimmer aber auffällt: "Die Regenmenge ist bei einem starken Gewitter nun oft deutlich mehr." So sind bei seiner Wetterstation heuer am 23. April innerhalb in nur 15 Minuten rund 28 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Das ist viel, verglichen mit dem regenstärksten Monat in Wimmers Wetteraufzeichnungen: August 2023. Hier gab es über 31 Tage 234,8 Liter Regen.

Verhaltensregeln und Tipps bei Sturmwarnungen (laut GeoSphere)

  • Meiden Sie unbedingt Wälder, Parks und Alleen!
  • Verzichten Sie auf nicht unbedingt notwendige Autofahrten!
  • Planen Sie Ausfälle im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr ein!
  • Parken Sie Fahrzeuge nicht in der Nähe von Bäumen!
  • Sichern Sie rechtzeitig bewegliche Gegenstände im Freien (z. B. Partyzelte, Trampoline oder Gartenmöbel), herum wirbelnde
  • Teile stellen eine Gefahr dar!
  • Schließen Sie Fenster, Türen und Garagentore, Lichtkuppeln sowie Roll- und Fensterläden!
  • Vermeiden Sie Outdooraktivitäten oder brechen Sie diese frühzeitig ab!
  • Bringen Sie Tiere in Sicherheit!
  • Rechnen Sie im Gebirge mit starken Schneeverfrachtungen!
  • Rechnen Sie auf den Bergen mit noch erheblich höheren Sturmspitzen!
  • Halten Sie sich nicht in einem Zelt oder Wohnwagen auf!
  • Rechnen Sie mit Ausfällen der Energieversorgung und der Telekommunikation!
  • Beachten Sie Sturmwarnungen an Seen!
  • Beachten Sie unbedingt die Anweisungen der zuständigen Behörden!

Wetterwarndienste in Österreich

Geosphere Austria
Skywarn Austria

Immer wieder ziehen heftige Gewitter übers Land. Wetterdienste, wie GeoSpere Austria warnen ehestmöglich davor. Diese Meldungen sollten unbedingt ernst genommen werden – auch wenn der Sturm die Heimatgemeinde schließlich (glücklicherweise) doch nicht trifft.  | Foto: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
Am 15. Juli 2025 schlug ein Sturm in Taufkirchen and er Pram besonders hart zu. Insgesamt kam es im Bezirk Schärding zu knapp 30 Hausabdeckungen.  | Foto: BFKDO Schärding
Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Veroner. Wie er sagt, vertrauen die Feuerwehren des Bezirks Schärding auf die Wetterdaten von GeoSphere Austria, dem staatlich anerkannten Wetterdienst. | Foto: MeinBezirk/Kunde
Franz Wimmer ist Hobby-Meteorologe und betreibt seine Wetterstation in Sachsenberg, Gemeinde Wernstein.  | Foto: Wimmer
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