Weil dieses Amt jede Menge "Power" hat

Foto: privat

RAINBACH (kpr). Im Interview spricht der Religionslehrer über seinen Weg zum Diakon und wie der verloren Gegangenes wieder aufleben lassen will.

Bezirksrundschau: Warum haben Sie sich entschieden, Diakon zu werden? Beschreiben Sie kurz Ihren Weg in diese Richtung.
Diesenberger: Ich habe mich vor vielen Jahren schon einmal auf eine Diakonenweihe vorbereitet. Damals war ich Priesterseminarist in Wien. Das Diakonat wäre Übergang gewesen zum Priesteramt. Als ich merkte, dass der Weg als Priester für mich nicht stimmig war, stieg ich aus und bekam eine Anstellung in der Caritasgemeinde Wien. Mit der Arbeit mit den Kindern und Obdachlosen begann meine wirkliche theologische Ausbildung. Ich lernte von ihnen, was es heißt zu glauben. Obwohl sie eher am Rand der Gesellschaft angesiedelt sind, spürte ich viel Kraft und Lebendigkeit. Die sozialen Randgruppen haben das Potential, frischen Wind in die Kirche zu bringen.
Als ich mit meiner Familie nach Oberösterreich übersiedelte, befasste ich mich mit dem Diakonat geschichtlich – und merkte, wie viel "Power" in diesem Amt eigentlich steckt. Der Diakon war ursprünglich für die sozial Benachteiligten in einer Gemeinde zuständig, um Ungerechtigkeiten zu beseitigen. In der Urkirche wurde er als "Auge, Ohr und Seele des Bischofs" bezeichnet. Erst als er dem Priester zur Assistenz in der Liturgie beigesetzt wurde, ging die soziale Komponente des Amtes immer mehr verloren. Mich interessiert als zukünftigen Diakon dieses verloren Gegangene.

Wie haben Sie sich auf die Weihe vorbereitet?
Anfang Juli hatten wir Weiheexerzitien (Anm.d.Red.: Geistliche Übung mit Gebet und Besinnung) in Assisi. Die Vorbereitungen laufen bereits den ganzen Sommer. Es berührt mich, wie viele helfende Hände mir hier zur Seite stehen. Angefangen von den Mitarbeitern des Pamingerhofs, den Bewohnern von invita, bis zu den Frauen, die mir die Diakonstola gestalten.

Welche Voraussetzungen denken Sie muss ein Diakon mitbringen?

Wir haben in der Diakonatsausbildung gelernt, dass der verheiratete Diakon zuerst Diakon in der eigenen Familie ist. Er soll sich bemühen, ein guter Vater und Ehemann zu sein. Deshalb hat in der Ausbildung und im Weiheritual die Ehefrau eine ganz besondere Rolle. Weiters muss der Diakon ein offenes Ohr für und ein wachsames Auge auf alle Menschen haben, die am Rande stehen.
Ich kenne viele Frauen in unseren Pfarren, die diese Arbeit tun. Diese Frauen sind für mich die großen Vorbilder.

Wohin wird Sie Ihr Weg als Diakon führen? Was sind Ihre Aufgaben?
Es gibt Pfarrdiakone, die für eine bestimmte Pfarre tätig sind und es gibt kategoriale Diakone. Ich gehöre zu letzteren. Meine Aufgabengebiet sind die Bewohner von invita. Verschiedene Projekte laufen, bei denen Jugendliche in die Einrichtungen kommen und dort den Alltag bereichern. Wir suchen immer wieder Menschen, die bei uns ehrenamtlich mitarbeiten wollen.
Auch als Religionslehrer an der HAK/HAS Schärding werde ich Diakon sein. Wie das genau aussieht, wird die Zeit lehren. Ich werde auf jeden Fall meinen Fokus auf jene Schüler richten, die zu viel oder zu wenig im Mittelpunkt stehen.

Wie wird die Diakonenweihe am 13. September ablaufen?
In der Diözese Linz ist es üblich, dass der Bischof die Weihe nicht für alle Diakonatskandidaten im Dom feiert, sondern in die jeweiligen Orte kommt, wo die zukünftigen Diakone eingesetzt werden – in meinem Fall Engelhartszell. Am Beginn werden meine Frau Maria und der Verantwortliche der Diakonatsausbildung vom Bisch gefragt, ob sie mit der Weihe einverstanden sind. Im Anschluss an die Weihe findet eine Feier in der Caritaseinrichtung Pamingerhof in St. Aegidi statt.

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