Andorf "verzockt" sich mit Schweizer Franken Kredit

Hinter den Kulissen des Andorfer Rathauses sorgt das gescheiterte Zinsabsicherungsgeschäft für Ratlosigkeit. | Foto: Wagnermaier
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ANDORF (ebd). Als die Marktgemeinde vor fünf Jahren für drei Millionen Euro ein vermeintlich sicheres Zinsabsicherungsgeschäft in Schweizer Franken abschloss, konnte niemand den verheerenden Ausgang ahnen. Denn nun steht Andorf plötzlich mit rund 850.000 Euro mehr Schulden da. Doch wie konnte das passieren? "Der Schweizer Fanken-Kurs ist gegenüber dem Eurokurs in dieser Zeit leider extrem gestiegen", sagt Bürgermeister Peter Pichler. "Damals stand der Franken bei 1,62 Euro. Heute bei rund 1,20. Wir haben das gemacht, weil wir uns gegen die immer weiter steigenden Zinsen absichern wollten. Denn für den Franken hätten wir viel weniger Zinsen gezahlt. Niemand hat damit gerechnet, dass die Zinsen derart fallen und der Franken so steigen würde", erläutert Pichler. "Außerdem kam damals der Kredit-Vorschlag vom Land. Wir sollten prüfen, wie weit durch derivate Finanzprodukte die Zinsbelastung verringert werden kann. Das haben wir gemacht – wie viele andere Gemeinden damals auch."

"Krisensitzung" einberufen
Da am 27. Juni die Frist für das Frankengeschäft ausläuft, hat sich die Gemeinde über Empfehlung der Gemeindeaufsicht für den schmerzlichen Ausstieg aus dem Zinsgeschäft entschlossen. Nun muss aber ein neuer Kredit her, um die in den Sand gesetzten rund 850.000 Euro zurückzahlen zu können.
Dafür wurde am Dienstag (nach Redaktionsschluss) eine Gemeinderatssitzung einberufen. "Wir wollen lieber ein Ende mit Schrecken, als einen Schrecken ohne Ende." Die Laufzeit des neuen Kredits soll zehn Jahre betragen und sich für die Abgangsgemeinde in den kommenden Haushaltsbudgets mit rund 90.000 Euro im Jahr negativ auswirken. Da vor fünf Jahren der Beschluss für das Zinsgeschäft einstimmig war, zweifelt Pichler nicht an einer erneut geschlossenen Haltung bei der Kreditaufnahme.

Die Marktgemeinde gehört damit laut Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer zu den 18 Gemeinden in Oberösterreich, die sich auf derartige Frankendeals eingelassen haben. "Das Geschäft wurde zu einem Zeitpunkt gemacht, in der niemand die Entwicklung absehen konnte."

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