Interview
"Denke, das war für niemand leichte Zeit"

Bundesrat Thomas Schererbauer möchte sämtliche Corona-Maßnahmen sofort abgeschafft wissen. | Foto: Foto: FPÖ
  • Bundesrat Thomas Schererbauer möchte sämtliche Corona-Maßnahmen sofort abgeschafft wissen.
  • Foto: Foto: FPÖ
  • hochgeladen von David Ebner

Der aus Esternberg stammende FPÖ-Bundesrat Thomas Schererbauer will nach Corona "Plogging" forcieren.

ESTERNBERG (ebd). Im Interview spricht der FPÖ-Politiker darüber, wie er die Corona-Krise erlebt hat, hitzige Diskussionen und was er mit "Plogging“ (laufend die Welt von Müll befreien) erreichen will.

Herr Schererbauer, sind Sie froh, dass sich die Corona-Krise langsam entschärft?
Schererbauer:
Natürlich. Ich denke, dass das für niemanden eine leichte Zeit war. Wir alle mussten uns vom einen auf den anderen Tag auf eine völlig neue Situation, den Lockdown, einstellen. Wobei man an dieser Stelle aber auch sagen muss, dass das Verhalten der Österreicher im Umgang mit dieser neuen Situation vorbildhaft war. Jetzt gilt es aber, schnellstmöglich zu unserem alten Leben zurückzukehren. Darauf freue ich mich.

Vor allem die Debatte um die gesperrten Sportplätze und die fehlenden Turnstunden in den Schulen war hitzig. Was sagen Sie als Vorsitzender des Sportausschusses im Bundesrat dazu?
Als passioniertem Sportmenschen tat es mir besonders weh, dass auch das sportliche Leben stillstand und lange Zeit nicht klar war, wann und unter welchen Bedingungen wieder etwas Normalität in diesem Bereich einkehren wird. Zum Glück sind auch die Turnstunden wieder in den Regelunterricht zurückgekommen. Ich halte das für besonders wichtig, weil die sportliche Betätigung für die Schüler ja essentiell als Ausgleich und für das Konzentrationsvermögen ist. Generell bin ich dafür, alle Maßnahmen, die die Tätigkeit in den Sportvereinen einschränken, aufzuheben. Das Bewusstsein, wie wichtig Sport für die Gesellschaft ist, geht hoffentlich gestärkt aus dieser Krise hervor.

Glauben Sie nicht, dass diese Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie notwendig waren und sind?
Bis zu einem gewissen Grad sicherlich, aber ab dem Zeitpunkt, wo klar war, dass wir unsere intensivmedizinischen Kapazitäten nicht ausreizen, hätte ich mir eine schnellere Lockerung gewünscht. Es muss auch gesagt werden, dass bei körperlicher Betätigung an der frischen Luft das Ansteckungsrisiko minimal ist. Vor allem bei Sportarten, wo kein Körperkontakt herrscht, geht das Risiko gegen Null. Aufgrund der niedrigen Infektionszahlen wäre es jetzt an der Zeit, allen Sportvereinen, auch beim Mannschaftssport, ihren Normalbetrieb wieder zu erlauben. Leider herrscht bei den Vorschriften immer noch Unklarheit, was erlaubt ist und was nicht.

Welche Unklarheiten meinen Sie konkret?
Aus vielen Gesprächen mit Vereinsfunktionären habe ich nach den entsprechenden Verordnungen und Erlässen mitbekommen, dass lange Zeit nicht klar war und es teilweise immer noch nicht ist, wie der Sportstättenbetrieb nun auszusehen hat – von der Benützung der Duschen bis zum Kantinenbetrieb. Mehr Klarheit in der Kommunikation wäre wünschenswert, das hat sich ja schon beim umstrittenen Ostererlass manifestiert, dass da etwas nicht passt. Außerdem sind manche Vorschriften nicht nachvollziehbar, etwa die Maskenpflicht bei Blasmusikern oder das Spielplatzverbot.

Sie würden also alle Maßnahmen sofort aufheben?
Die aktuellen Infektionszahlen erlauben es. Es ist ja auch noch nicht absehbar, welche Folgeschäden der Lockdown mit sich bringen wird. Das war eine enorme psychische und physische Belastung für die Menschen. Von der Wirtschaft über die ausbleibende sportliche Betätigung bis hin zum Gesundheitssystem, wo viele Operationen und Behandlungen nach hinten verschoben wurden, um Kapazitäten freizumachen, die Gott sei Dank nicht benötigt wurden. Es ist Zeit, wieder Normalität einkehren zu lassen.

Ihre Ziele für die Zukunft?
Ich freue mich darauf, wenn wir wieder dem gewohnten Alltag nachgehen können. Man lernt in Krisenzeiten erst zu schätzen, was man an der Normalität hat. Ein persönliches Ziel ist es auch, Menschen für Sport und Bewegung zu begeistern. Meine Projekte für die nahe Zukunft sind das „Plogging“ weiter voranzutreiben und Charityläufe für Menschen in Not aus der Region zu veranstalten.

Anzeige
Karin befördert mit Begeisterung Fahrgäste. | Foto: OÖVV/Kneidinger-Photography
4

Für den OÖVV am Steuer
Quereinsteiger im Bus: Ein neuer Job mit vielen Vorteilen

Es gibt Menschen, die von Kindheitstagen an auf das Buslenken als Traumberuf hinarbeiten. Die meisten Buslenkerinnen und Buslenker entdecken diesen abwechslungsreichen und krisensicheren Job aber erst im Laufe der Zeit für sich.Wir stellen heute vier Beispiele vor: Karin ist gelernte Konditorin, Kathrin war Tischlerin – beide hatten vorher auch Lkw-Erfahrung –, und Bernadette und Michael tauschten ihre Gastrovergangenheit mit einem Platz hinter dem Buslenkrad.  Übers Lkw-Fahren zum...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schärding auf MeinBezirk.at/Schärding

Neuigkeiten aus Schärding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Schärding auf Facebook: MeinBezirk.at/Schärding - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schärding und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.