Neuer SPÖ-Chef kämpft mit Flüchtlingen im Ort
Altschwendts Bürgermeister Josef Söberl hat im Moment viel zu tun – dank "Abtrünnigen" und Flüchtlingen.
ALTSCHWENDT, BEZIRK (ebd). Söberl wurde nach dem Abgang von SPÖ-Bezirksparteivortsitzenden Werner Stadler zum Interims-Chef der Bezirks-SPÖ gewählt. "Das kam für mich alles sehr überraschend, ist aber nur vorübergehend", sagt der Ortschef zur BezirksRundschau. Für SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Hannes Bogner eine logische Entscheidung. "Das rasche Handeln war nötig, da es wichtig ist, jetzt bei der Reorganisation in der Landespartei und in den Bezirken mit einem Bezirksvertreter aktiv zu sein. Das ist auch ein Grund, warum Söberl mit dem Vorsitz betraut wurde, da er ein erfahrener Politiker mit guten Kontakten nach Linz ist." Dazu Söberl: "Wir müssen jetzt zusammenhalten und im Februar oder März 2016 bei einer außerordentlichen Bezirkskonferenz einen neuen Bezirksvorstand aufstellen. Auf die Frage nach einem Wunschkandidaten meinte der Neo-Bezirkschef: "Am liebsten wäre mir, wenn wir eine Frau an der Spitze hätten. Doch derzeit bin ich noch auf der Suche, werden noch einige Beratungen nötig sein."
Bezirksbüro vor Schließung
Und was sagt er zu den Gerüchten, wonach das Bezirksbüro nach der Wahlschlappe geschlossen und mit anderen zusammengelegt werden könnte? "Wir werden alles daran setzen, dass wir das Büro halten können – als Servicestelle für die Ortsorganisationen und für die Bürger." Für Söberl wäre eine Schließung das falsche Signal. "Aber der finanzielle Spielraum ist nach dem Verlust der Mandate bei der Wahl enger. Jetzt muss man schauen, wie man das am Besten löst."
Aufruhr wegen Asylbewerber
Doch das ist nicht die einzige "Baustelle", mit der sich Söberl aktuell herumschlagen muss. Denn in Altschwendt gingen die Wogen hoch, nachdem bekannt wurde, dass im Bereich des Kindergartens eine Unterkunft für 20 Asylbewerber entstehen wird. "Deshalb haben wir vergangenen Mittwoch einen Infoabend abgehalten", so Söberl. Denn: Die Gemeinde ist gegen die Unterbringung der Flüchtlinge machtlos. "Weil das Grundstück auf dem die Notunterkünfte errichtet werden, von einer Privatperson gekauft wurde. Und da dafür keine Bauverhandlung nötig war, konnten wir nichts dagegen tun", betont Söberl. Die Ängste der Bevölkerung nimmt er aber ernst. "Wir wollen auf jeden Fall schauen, dass wir Familien herbekommen und nicht lauter Männer."
Gegen weitere Flüchtlinge
Mit den 20 Asylbewerbern erfüllt Altschwendt die geforderte Aufnahmequote von 1,5 Prozent. "Jetzt werden wir das Beste daraus machen." Sollten in Zukunft weitere Unterbringung von Flüchtlingen in der 700-Einwohner vorgesehen sein, will Söberl auf die bereits erfüllte Quote pochen. Übrigens: Mitte Dezember sollen die Notunterkünfte bezugsfertig sein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.