Johann Stadler
SPÖ-Politiker will "Gedenktag" für Nazi-Opfer

Für SPÖ Vizebürgermeister Günter Streicher ist es ein großes Anliegen, den von der SS hingerichteten Johann Stadler in Schärding, zu gedenken. | Foto: Streicher
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  • Für SPÖ Vizebürgermeister Günter Streicher ist es ein großes Anliegen, den von der SS hingerichteten Johann Stadler in Schärding, zu gedenken.
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Am 2. Mai 1945 wurde der Schärdinger Johann Stadler von der SS hingerichtet. SPÖ-Vizebürgermeister Günter Streicher fordert nun ein entsprechendes Gedenken.

SCHÄRDING (ebd). "Seit langem beschäftigt mich eine Frage. Warum hat die Stadt Schärding eigentlich nie etwas im Gedenken an Johann Stadler gemacht. Es gibt zwar eine Strasse mit dem Namen, aber der Bezug zu den dramatischen Ereignissen fehlt mir dabei", so Streicher zur BezirksRundschau. Doch was war damals passiert? Dazu Streicher: "Johann Stadler war der Sohn eines Gastwirtes und wurde, als er erreichen wollte, dass den Amerikanern die Stadt Schärding friedlich übergeben wird, am 2. Mai 1945 im Bereich Schuhhaus Mayer am Oberen Stadtplatz von der SS hingerichtet. Heuer jährte sich das Ereignis zum 75. Mal."

In Coronas-Krise untergegangen

Wie der SPÖ Politiker bedauert, "ist das Thema jetzt in der Corona Krise untergegangen. Ich wollte noch in der letzten SPÖ-Bezirksausschusssitzung vorschlagen, Johann Stadler bei der heurigen Maikundgebung in Schärding zum Thema zu machen. Leider ist die Sitzung nicht mehr zustande gekommen und es gibt ja heuer auch keine Maikundgebung. Daher wende ich mich jetzt an die Presse um die tragischen Vorfälle am letzten Kriegstag in Schärding nicht ganz in Vergessenheit zu geraten lassen", so Streicher. Nachsatz: "Es ist für mich ein großes Anliegen und eine Gelegenheit etwas zu seinem Andenken zu machen. Das werde ich auch bei der nächsten Stadtratssitzung vorschlagen. Zum Beispiel in Form einer Gedenktafel am Oberen Stadtplatz, wo Stadler erschossen wurde. Das ist mir nicht nur aus politischen Gründen ein Anliegen, sondern besonders auch als Schärdinger Bürger."

Auszug aus Schärdinger Stadt-Chronik 

Am 2. Mai morgens rückte die 65. US Infanterie Division nach Neuhaus am Inn vor. Fast gleichzeitig wurde von Schärding aus die Innbrücke gesprengt. Nach Artillerie Feuer forderten die Amerikaner die Bevölkerung von Schärding auf den US Truppen einen friedlichen Durchzug durch die Stadt zu ermöglichen. Versuche der Bevölkerung an der Innlände weiße Fahnen zu hissen, scheiterten am Eingreifen der SS. Verhandlungen scheiterten, Kreisleiter Schäffler lehnte eine Übergabe der Stadt strikt ab. Damit war klar, dass der von fast allen Bürgern als sinnlos angesehene Abwehrkampf bevorstand. Lähmende Angst vor weiteren unnötigen Opfern breitete sich aus und es versuchten verschiedene Schärdinger darunter Dechant Eberlein, Pfarrer Holböck - die Übergabe der Stadt bei der Kreisleitung zu erreichen. Dabei kam es auf dem Oberen Stadtplatz um 14.30 Uhr zu dem tragischen Zwischenfall. Der Gastwirtsohn Johann Stadler geriet, als er den Abzug der SS und die Übergabe der Stadt verlangte, mit SS Männern in Streit, worauf er im Bereich Konditorei Aichinger - Schuhgeschäft Mayer kurzerhand erschossen wurde. Die Leiche Stadlers blieb bis zum Einmarsch der Amerikaner vor der Konditorei Aichinger (heute Linzer Bäcker)liegen. Anschließend begann die Beschiessung der Stadt bis in die Nacht hinein zum 3. Mai. In den Morgenstunden des 3. Mai setzten dann die US Truppen in Sturmbooten über den Inn und rückten in die Stadt ein. Zum Zeichen der Übergabe waren am Stadtplatz weiße Fahnen gehisst.Einen Tag zu spät für Johann Stadler!

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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