Wildtierfütterung im Spannungsfeld.
Wenn man von Wildtierfütterungen spricht gehen die Meinung zu Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit weit auseinander.

Jäger Michael Moritz beim betreuen der Wildfütterung | Foto: Fotorecht Jagd Bezirk Schärding
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  • Jäger Michael Moritz beim betreuen der Wildfütterung
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Die Überzeugungen reichen von absolut wichtig bis völlig unnötig.
Stellen wir uns ein Flachlandrevier im Innviertel auf 300m Seehöhe Ende Oktober vor:
Alles ist noch grün, der Herbst zieht seine ersten Spuren und wir haben, so wie heuer, 15°C Tagestemperatur. Ist das eine Notzeit, braucht es um diese Jahreszeit eine Fütterung?
Im Gegensatz dazu nehmen wir den höchst gelegenen Punkt des Innviertel mit Bergcharakter zur selben Jahreszeit.
Der einheimische weiß um die Witterungslagen in dieser Jahreszeit und dass der erste Schnee Ende Oktober / Anfang November einsetzt und mehrere Wochen nicht mehr weg geht.
Der Fachmann weiß, dass Wildtiere mindestens 14 Tage brauchen, um sich an Futtervorlagen durch Menschenhand zu gewöhnen und diese die ersten Tage nicht angenommen werden. Das ist ein gesundes und nachvollziehbares Misstrauen der Wildtiere gegenüber dem Menschen.
Ist jetzt der gesetzliche Rahmen zur Notzeitfütterung ab Mitte Oktober richtig oder falsch?
So unterschiedlich die geografischen Lagen sind, so unterschiedlich sind auch die Wildvorkommen und damit verbunden die Nahrungsgewohnheiten der Wildtiere.
Schauen wir auf das Flachlandrevier mit Niederwildanteil von Hase, Fasan, Rebhuhn und Reh:
Hier haben wir mit anderen Nahrungsgewohnheiten umzugehen, als im Bergrevier mit wenig Niederwildanteil. Die Hauptnahrung von Hühnervögel sind Körner, vorzugsweise Weizen und Mais. Die Hasen begnügen sich mit Sprossholz, Heubüschel und Futterrüben.
Die Rehe sind die absoluten „Feinschmecker“ und somit die anspruchsvollsten Wildtiere in dieser Revierwelt. Angenommen wird nur feinstes Heu mit hohem Blatt- und Kräuteranteil -  kombiniert mit einer Körner-Trester-Mischung.
Im Gegensatz zum Bergrevier, wo weder Hase noch Fasan vorzufinden sind, sondern die Hauptwildart das Rotwild ist. Rotwild nimmt Silage aus Gras und Mais kombiniert Wiesenheu an.
Rotwild und Rehwild sind zwar beide aus der Familie der Wiederkäuer mit vergleichbaren Verdauungssystem, dennoch sind die Ernährungsgewohnheiten völlig unterschiedlich. Und so verhält es sich auch bei vielen anderen Wildtieren.
Welche Futtervorlage im Sinne der Wildtierfütterung ist jetzt die richtige?
Wenn wir von Wildtierfütterung sprechen hat jeder ein anderes Bild vor Augen. Auf dessen Bild stützt sich die jeweilige Meinung und Aussage. Wir reden oft aneinander vorbei.
Nicht zu unterschätzen ist der Aspekt der Wildlenkung durch Futtervorlage. Dahinter steht die Strategie das Wild durch die Vorlage von Wildtiergerechtem Futter vom verbeißen der Waldbäume abzulenken.
Der Jäger macht eine fast einjährige Ausbildung, sammelt viel Erfahrung, setzt sich mit seinen anvertrauten Wildarten auseinander um darauf abgestimmt bestmöglich seinem Auftrag nachkommen zu können. Ausbildung und Praxis bilden die Grundlage zum Expertenwissen. Nur wer täglich mit Tieren und in der Natur arbeitet, weiß was es heißt Tierschutz und Naturschutz nachhaltig zu betreiben.
Einseitige und zu fokussierte Betrachtungen schaden sowohl der Tierwelt als auch der Natur.
Zu oft wird von Menschen gefordert und geurteilt ohne zu wissen, was sie fordern und (ver)urteilen.

Jäger Michael Moritz beim betreuen der Wildfütterung | Foto: Fotorecht Jagd Bezirk Schärding
im Bild v. l. n. re.
Alois Selker, Bauer Alois, Michael Moritz | Foto: Fotorecht Jagd Bezirk Schärding
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