Nach Verletzung setzt Laufi auf 'Spickzettel' – und einen "Startrainer"
- Michael "Laufi" Laufenböck überlegt, vorerst keine Hallenwettkämpfe mehr zu absolvieren.
- Foto: privat
- hochgeladen von David Ebner
Michael Laufenböck will nach langer Verletzung hoch hinaus – und schnappt sich dafür "Startrainer".
ANDORF. Im Exklusiv-Interview spricht "Laufi" über seine gewonnenen Erfahrungen, sein neues Trainingsprogramm und einem geheimen "Spickzettel".
Wie geht es dir nach deiner langen Verletzungspause?
Momentan geht es mir hervorragend, da ich seit langem wieder ohne Schmerzen und bedenkenlos laufen kann. Ich hatte mir letztes Jahr genau um diese Zeit einen Muskelfaserriss zugezogen, daher konnte ich im letzten Jahr erst ab August wieder Wettkämpfe bestreiten. Mit Trainingsrückstand bin ich daher zu den Staatsmeisterschaften gefahren, und konnte mir die Bronzemedaille über 400 Meter ergattern.
Stimmt es, dass su dein Training umgestellt hast?
Ich arbeite seit Oktober mit Wolfgang Adler zusammen, welcher unter anderem Größen wie Nikolaus Franzmair (U18-Weltranglisten Nummer Eins über 1000m) und Olympiateilnehmerin Ivona Dadic betreut hat. Die Arbeit mit ihm ist sehr professionell und bereitet mir große Freude. Jeder Tag wird individuell auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Die Umstellung ist eigentlich noch im vollen Gange, da wir noch immer an der Lauftechnik feilschen, damit ich dann in naher Zukunft alles über die 400m herausholen kann.
Welche Ziele hast du dir für heuer gesetzt?
Heuer möchte ich mich erstmals nach meiner langen Abstinenz wieder an meine bereits gelaufen Zeiten herantasten – und natürlich verletzungsfrei bleiben. Und wer weiß, vielleicht ist das U23 EM-Limit über die 400m Distanz drinnen. Jedoch ist es aus momentaner Sicht realistischer, dass ich Österreich 2013 wieder bei der Team Europameisterschaft vertreten darf.
Auf welche Veranstaltungen oder Wettkämpfe freust du dich ganz besonders?
Ich freue mich schon wieder sehr auf das Int. Josko Meeting in Andorf, da ich dort wohne, und das Publikum immer eine tolle Stimmung macht. Aber am größten freue ich mich auf das Gefühl, welches ich verspüre, wenn ich meine Spikes anhabe und die Laufbahn betrete.
Was hast du aus deiner Verletzung gelernt?
Ich habe im letzen Jahr wirklich sehr viel nachgedacht, über Fragen wie es weitergehen könnte, wo ich hinwill, und wie ich dorthin komme. Daher habe ich einen Brief verfasst, in dem ich all diese Fragen für mich beantwortet habe. Dieser liegt stets in Griffweite, falls Zweifel aufkommen. Ich habe auch begriffen, dass zum Training mehr gehört als nur Tempoläufe und Gewichte stemmen. Es ist mindestens genauso wichtig sich zu regenerieren. Daher steht Beweglichkeitstraining, Dehnen, Massage und Physiotherapie vermehrt auf meinem Trainingsplan. Weiters arbeite ich zurzeit vielmehr an meinen Schwächen, als an meinen Stärken, um meinen Körper noch optimaler auf ein hartes Training vorzubereiten.
Wo siehst du dich in zwei Jahren?
Ich sehe mich in einer Startmaschine am 400m Start. Einige tausend Zuschauer warten gespannt auf den Startschuss. Links und rechts neben mir ist die Laufelite von Europa versammelt. Zum Schluss möchte ich mich noch beim Handyshop bedanken, der mich trotz des letztjährigen Verletzungspechs weiterhin tatkräftig unterstützt.
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