Interview

Obmann blickt auf 100 Jahre ATSV Schärding zurück

ATSV Schärding-Obmann Dieter Beuleke nahm kürzlich die diamantene ASKÖ-Vereinsjubiläumsplakette entgegen – für das 100-jährige Bestehen des Vereins.

SCHÄRDING. Im Interview spricht er über die Bedeutung des Vereins für die Stadt Schärding, erinnert sich an besondere Highlights und erzählt, wieso das Miteinander heute wie damals das Um und Auf ist. 

Sie haben kürzlich als Obmann stellvertretend für den ganzen Verein die diamantene Vereinsjubiläumsplakette des ASKÖ entgegengenommen. Freut Sie eine solche Auszeichnung?
Ich war überrascht, da wir das Jubiläum ja eigentlich schon 2021 hatten – den Vereins gibt es seit 1921. Zu der Zeit war aber Corona. Bei der Preisverleihung sagt ich dann zu ASKÖ-Präsident Erich Haider: Ich bin aber erst 80, keine 100 (lacht). Nein, im Ernst: Für den ATSV ist das eine hohe Auszeichnung.

Wie begann eigentlich alles?
Anfang der 1920er-Jahre kam der Arbeitersport auf. So wurde 1921 der Arbeiter-, Turn- und Sportverein Schärding gegründet. Anfangs mit den Sektionen Turnen und Handball. Fußball kam erst 1949 dazu. 

Wie viele Sektionen hat der ATSV Schärding heute?
Es gibt fünf Zweigvereine: Tennis, Fußball, Tischtennis, Plattenwerfen und Faustball. Dazu noch den Anhängerclub und den ATSV-Stammtisch. 

"Das Besondere am ATSV Schärding ist, dass hier Menschen da sind, die Gemeinschaft und Menschlichkeit groß schreiben. Das Miteinander pflegen. Das ist so wichtig und das zeichnet uns aus." (Dieter Beuleke, Obmann)

Was denken Sie ist das Besondere am ATSV Schärding?
Das Besondere am ATSV Schärding ist, dass hier Menschen da sind, die Gemeinschaft und Menschlichkeit groß schreiben. Das Miteinander pflegen. Das ist so wichtig und das zeichnet uns aus.

Was waren Highlights in 100 Jahren ATSV Schärding?
Sportliche Höhepunkte gab es so einige. Etwa als die Faustballer in der Nationalliga spielten. Das war Ende der 1960er Jahre. Anfang der 1970er Jahre stiegen die Fußballer dann in die 1. Landesliga auf. Ein toller Erfolg. Die Gründung der Tennis-Sektion vor rund 40 Jahren war auch ein Meilenstein, da es bis dahin immer so war, dass der Tennissport nur einer gewissen Gesellschaftsschicht vorbehalten war. Das änderten wir. Sportliche Highlights bescheren uns auch immer wieder die Plattenwerfer. Sie sind bereits zehn Mal Landesmeister geworden. 

Besondere Herausforderungen in 100 Jahre ATSV Schärding?
In der jüngeren Vergangenheit sicher das Hochwasser im Jahr 2013 und der anschließende Bau des neuen Clubheims zusammen mit der Union Schärding. 

Inwieweit hat sich das Vereinsleben und der Sport im Laufe der Zeit verändert?
Ich bin seit 1970 beim ATSV Schärding und trainierte damals eine Fußball-Jugendmannschaft. Ein großer Unterschied ist, dass die Jugend heute mehr Möglichkeiten neben dem Sport hat als früher. Da musst du als Verein mehr schauen, dass du die Kinder und Jugendlichen beim Verein hältst, ihnen etwas bietest. Sonst sind sie schnell weg. 

Was ist nach wie vor gleich?
Das Gemeinwesen und das Soziale, das Miteinander, das der Mannschaftssport mit sich bringt, hat sich nicht verändert. Und das ist damals wie heute ein so wichtiger Faktor im Leben von jungen Menschen. 

"Jeder Verein ist wichtig für die Stadt, weil er das Miteinander fördert und eine Gemeinschaft formt." (Dieter Beuleke, Obmann)

Wie wichtig ist ein Verein wie der ATSV Schärding für die Stadt Schärding?
Jeder Verein ist wichtig für die Stadt, weil er das Miteinander fördert und eine Gemeinschaft formt. Der ATSV hat in Schärding einen Namen wie kaum ein anderer Verein – auch durch die Vielfalt des Angebots. 

Ist eigentlich noch ein Jubiläumsfest geplant?
Nein. Wir hätten 2021, zum tatsächlichen 100. Geburtstag, eines gehabt. Aber Corona hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. 

ATSV und SK Schärding gehen ja seit einem Jahr gemeinsame Wege. Wie läuft die Zusammenarbeit?
Die Kooperation ist eine große Chance. Bei der Jugend sind die Erwartungen an die Spielgemeinschaft mehr als erfüllt worden. Die Schärding Juniors sind jetzt schon ein Vorzeigemodell. Das Miteinander funktioniert dort gut. Bei der Kampfmannschaft ist's hingegen noch ein bisschen schwieriger, auch durch die Ausgangslage der beiden Vereine. Weil beide hinten spielen. Wir arbeiten aber an den Schwachstellen. 

"Die Vision ist, in Schärding die Sportvereine zu einem Miteinander zu bündeln, bei dem aber jeder seine Eigenständigkeit erhält. Beim Fußball heißt es etwa die Zusammenarbeit ausbauen und das Oberziel erreichen: Die eigene Jugend in der Stadt zu halten." (Dieter Beuleke, Obmann)

Welche Ziele und Visionen hat der ATSV Schärding für die nächsten Jahre?
Die Vision ist, in Schärding die Sportvereine zu einem Miteinander zu bündeln, bei dem aber jeder seine Eigenständigkeit behält. Beim Fußball heißt es etwa die Zusammenarbeit ausbauen und das Oberziel erreichen: Die eigene Jugend in der Stadt zu halten.