Völlig überraschendes Aus für Sauwaldman
Nach 16 Jahren ist Sauwaldman-Radmarathon Geschichte. Hauptorganisator Günther Fischer mag nicht mehr.
ESTERNBERG (ebd). Im Interview spricht Fischer über seine Gründe, Nachfolgerprobleme und weshalb er ein Comeback des Rennens nicht ausschließt.
Herr Fischer, warum wird der Radmarathon nicht mehr veranstaltet?
Fischer: Es heißt ja immer, man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist. Und der letzte Sauwaldman 2016 war für mich die absolut perfekte Veranstaltung. Ich habe bereits an diesem Tag gewusst, dass dies mein letztes Rennen als Verantwortlicher sein wird. Dieser Gedanke hat allerdings noch reifen müssen.
Aber warum dann doch das sehr überraschende Aus?
Am Anfang war die Organisation zeitlich noch leichter zu bewältigen. Doch mit den Jahren hat der Umfang, die Aufgaben sowie das gestiegene Niveau immer mehr Zeit in Anspruch genommen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, weil ja sehr viel Herzblut dran hängt. Aber ich wollte einfach wieder mehr Zeit für mich haben. Schließlich sind in den 52 Wochen des Jahres keine zwei Wochen vergangen, in denen ich nicht in irgendeiner Art damit beschäftigt gewesen bin.
Und wie hat der Vorstand des CLR Sauwald auf Ihre Entscheidung reagiert?
Zuerst hat niemand geglaubt, dass ich es ernst meine, obwohl sie es verstanden haben. Eigentlich wollten wir bei der Hauptversammlung jemanden finden, der weiter macht. Aber es hat sich niemand dazu bereit erklärt. Was mich nicht wundert und ich auch verstehe, weil ich ja weiß, auf was sich da jemand einlässt.
Und dennoch sagen Sie, dass Sie überzeugt sind, dass es den Sauwaldman bald wieder geben wird. Wie passt das zusammen?
Ich weiß zwar nicht wann, wo und in welcher Form, aber ich habe das Gefühl, dass sich dafür noch irgendwer finden wird. Außerdem ist der Radfahrboom noch nicht vorbei. Deshalb bin ich überzeugt, dass es 2018 bereits wieder einen Sauwaldman Radmarathon geben wird.
Seit wann war Günther Fischer beim Sauwaldman mit an Bord?
Eigentlich von Anfang an, seit 2001. Die ersten drei bis vier Mal bin ich noch selbst mitgefahren. Dann hab ich bei der Organisation mitgearbeitet und seit 2011, seit dem wir Start und Ziel von St. Roman nach Schärding verlegt haben, als Hauptverantwortlicher.
Das Rennen erlebte ja einen rasanten Teilnehmer-Aufstieg.
Begonnen haben wir 2001 mit 25 Starter. 2008 oder 2009 waren mit 560 Teilnehmer die meisten am Start. Seither hatte sich die Zahl bei rund 400 eingependelt.
Sie beklagen eine gewisse fehlende Akzeptanz für den Sauwaldman. Wie meinen Sie das?
Wir haben vor vier Jahren bewusst eine dritte Strecke für die breite Masse eingeführt, damit etwa Vater und Kind professionelle Radluft schnuppern können. Aber leider wurde das nicht so angenommen wie gewünscht.
Hand aufs Herz. Ist eine Rückkehr Ihrerseits für immer ausgeschlossen?
Sag niemals nie. Nein, im Ernst: Was ich mir wünsche ist, nochmals selbst am Start stehen und mitfahren zu können.
Angenommen es findet sich jemand, der den Sauwaldman veranstalten möchte. Wären Sie zur Mitarbeit bereit?
Nur insofern, dass ich sämtliche Unterlagen und Aufzeichnungen zur Verfügung stellen würde.
Werden Sie dem CLR Sauwald erhalten bleiben?
Ja, ich bin weiterhin Vorstandsmitglied und werde das auch bleiben, um etwa bei der Organisation des Bergsprints mitzuhelfen, der heuer im August wie gewohnt stattfinden wird.
Dafür findet heuer auch der Baumkronenweglauf nicht statt?
Ja, der fällt aber nur heuer aus.
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