KräuterUniversum
Andorfer Paar betreibt in Enzenkirchen Pilzzucht
Jaqueline Steininger und Florian Altenberger züchten seit drei Jahren auf einem Enzenkirchner Reiterhof Austernseitlinge und Shiitake-Pilze.
ENZENKIRCHEN. "Angefangen hat alles mit dem Besuch eines LFI-Kurses zum Thema Pilzzucht. Da wir beide irrsinnig gerne Schwammerl essen, hat uns das interessiert. Erste Experimente klappten dann gleich super, und so hat das Ganze schnell Fahrt aufgenommen", erinnert sich Steininger, die auch ausgebildete Kräuterpädagogin ist.
Pilzsack zum Selberernten online oder auf Märkten
Austern- und Zitronenseitlinge züchtet das Paar nun in mit Strohpellets gefüllten Pilzsäcken von März bis Juni und von September bis Oktober. Diese werden mit Myzel beimpft und verschlossen in einem abgedunkelten, schattigen Folienhaus gelagert. Rund sechs Wochen später wächst die erste Charge Seitlinge raus und kann etwa vierzehn Tage später geerntet werden. Danach gibt's alle zwei bis drei Wochen frische Schwammerl.
Ihre Pilzsäcke zum Selberziehen von Austern- und ZItronenseitlingen verkaufen Steininger und Altenberger, die als Behindertenbetreuer arbeiten, auf regionalen Märkten wie etwa dem Ostermarkt in Schärding oder in ihrem Online-Shop.
Shiitake-Pilze auf Birkenstämmen kultiviert
Neben der Züchtung von Seitlingen haben Steininger und Altenberger sich auch noch an die etwas schwierigere Kultivierung von Shiitake-Pilzen gewagt. "Die wachsen bevorzugt auf Holz. Und bis zur ersten Ernte dauert es wesentlich länger als bei den Seitlingen", berichtet das Paar. So mussten sie für die Anzucht Baumstämme zu- und einschneiden, mit dem Shiitake-Myzel beimpfen, die Schnittstellen zukleben und die Stämme ein Jahr ruhen lassen.
"Danach haben wir sie im Wald aufgehängt. Jetzt können wir den Schwammerln beim Wachsen zusehen", freut sich Steininger.
Pilzgarten in Planung
Die ersten Ernten waren zwar noch nicht so groß, dass ein Verkauf möglich wäre. "Aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Denn je länger sie hängen, umso mehr Pilze wachsen darauf", informiert Altenberger. Einmal beimpfte Stämme brächten, fügt er hinzu, je nach Holzart zwischen fünf und zehn Jahre lang Ernteerträge.
Steininger und Altenberger tüfteln außerdem an der Errichtung eines Pilzgartens. "Es soll eine Art Schaugarten werden, in dem wir zeigen wollen, wie Pilzzucht funktioniert", erklärt Steininger.
Zweite Leidenschaft: vergessene Kräuter
Neben Pilzen kultiviert Steininger auch vergessene Kräuter in ihrem Kräutergarten. Mehr als 40 verschiedene Pflanzen gedeihen dort bereits – vom amerikanischen Arnika über die wilde Karde, die Zistrose bis hin zu Wermut, Colastrauch und Goldmelisse. "Und es werden jährlich mehr. Da ich jedes Jahr neue winterharte Raritäten setze", meint Steininger. Als Heilpflanze am vielfältigsten einzusetzen sei, so die Kräuterexpertin, der Beinwell. Den wilden Majoran empfiehlt sie als Küchenkraut-Taussendsassa. Und in Sachen Duft komme man nicht am Lavendel vorbei.
Ihr Wissen über Kräuter, Pilze und deren Verwendung gibt Steininger auch an Interessierte weiter. So bietet sie Kräuterwanderungen, Pilzworkshops oder Kurse zum Thema "Kosmetik aus Kräutern für Pferde". Infos darüber finden Sie auf Jaqueline Steiningers Homepage "KräuterUniversum".
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