Kinderbetreuung: Keine einzige 1A-Gemeinde
Vor zwölf Jahren hat die Arbeiterkammer den ersten Kinderbetreuungsatlas präsentiert. Seither ist das Angebot in ganz Oberösterreich wesentlich verbessert worden. Auch im Bezirk Schärding. Dennoch gibt es zahlreiche Baustellen.
BEZIRK (ebd). Betreuungsangebote, die tatsächlich eine Vollzeitbeschäftigung der Eltern ermöglichen, sind immer noch rar das zumindest geht aus dem aktuellen AK-Kinderbetreuungsatlas hervor. Demnach erfüllt in Schärding keine einzige der 30 Gemeinden jene 1A-Kriterien, wonach sich Beruf und Familie vereinbaren ließen. Zwar sind unter den landesweit 66 Gemeinden, die ihre Angebotssituation seit dem Vorjahr verbessern konnten, sieben Schärdinger Gemeinden. Dafür haben landesweit 44 Gemeinden davon zwei aus Schärding ihr Angebot eingeschränkt.
Verbesserungen gab es demnach in Enzenkirchen, Rainbach und Vichtenstein. Dort besteht nun die Möglichkeit, Kinder unter drei Jahren im Kindergarten mitbetreuen zu lassen. Für Kinder aus Brunnenthal, Enzenkirchen und Zell an der Pram wurden laut Arbeiterkammer Angebote zur Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern neu geschaffen. In Sigharting und St. Ägidi gibt es Mittagessen. In Eggerding gibt es Mittagsessen dagegen nur mehr an drei Tagen. In Engelhartszell gibt es gar keine Mischgruppe für unter Dreijährige mehr.
Laut Arbeiterkammer fallen nur acht der 30 Gemeinden in die zweitbeste Kategorie A. In 30 Prozent der Schärdinger Gemeinden gibt es zudem kein Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren, in 60 Prozent keine Betreuung für Volksschulkinder. Zudem bieten 26,7 Prozent der Gemeinden kein Mittagessen im Kindergarten, und 66,7 Prozent der Kindergärten haben weniger als acht Stunden täglich geöffnet. Es hat zwar insgesamt eine Verbesserung zu den letzten Untersuchungen gegeben, aber es gibt noch enormen Handlungsbedarf, weiß AK-Leiter Wolfgang Schwarz. Deshalb kann es nur Ziel sein, dass künftig wirklich jedem Wunsch nach Betreuung entsprochen werden kann.
Landesrätin Hummer kontert
Große Fortschritte sieht hingegen Landesrätin Doris Hummer. Wir machen Riesensprünge im Kinderbetreuungsbereich. Bei den Unter-Drei-Jährigen haben wir im Land die Betreuungsquote in den letzten vier Jahren auf elf Prozent verdoppelt. Bis 2016 wollen wir eine weitere Verdoppelung erreichen. Vor allem in gemeinde-übergreifenden Krabbelstuben sieht Hummer die Zukunft sowie in der Stärkung der Tagesmütter.
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