Warum die Lehre sicher keine Sackgasse ist

SCHÄRDING (ska). Warum sich die Jugendlichen trotzdem nicht einfach zurücklehnen können und das auch gar nicht wollen, verrät WK-Leiter Alois Ellmer im Interview.

BezirksRundschau: Fachkräfte sind immer noch Mangelware. Ist das Image der Lehre gesunken?
Alois Ellmer: Auf keinen Fall. Aber der Markt hat sich gedreht. Gründe dafür sind die demographische Entwicklung und das geänderte Bildungsverhalten der Jugendlichen, die den Weg an Höhere Schulen bevorzugen. Das Interesse für die Lehre ist nach wie vor gegeben, nur stehen weniger Jugendliche zur Verfügung.

Weniger Jugendliche, aber das nahezu gleiche Angebot an Lehrstellen – eine gute Ausgangsposition für alle, die jetzt einen Lehre beginnen wollen oder?
Ja, im Bezirk können derzeit nicht alle freien Lehrstellen besetzt werden. Aber es heißt nicht umsonst „Wer die Wahl hat, hat die Qual“. Für die Jugendlichen gilt es nun, treffsicher auszuwählen.

Also auf die faule Haut legen können sich die Jugendlichen trotzdem nicht?
Nein und das wollen sie auch gar nicht. Denn sie wünschen sich Lob und Anerkennung und werden so zur Arbeit motiviert. Deshalb ist Engagement auf beiden Seiten gefragt. Zum Einen müssen die Ausbilder die Lehrlinge wertschätzen und ihnen Verantwortung übertragen. Zum anderen müssen die Lehrlinge auch Verantwortung übernehmen und Lernbereitschaft zeigen.

Was hat eine Lehre zu bieten?

Ein Lehrberuf ist alles andere als altbacken. Durch Modernisierung und Automatisierung sind die Jugendlichen ständig gefordert, Neues zu lernen. Eine Lehrausbildung keine Sackgasse, denn es gibt Weiterbildungsmöglichkeiten, wie beispielsweise "Lehre mit Matura". Sogar ein Weg bis zum Universitätsprofessor ist denkbar. Und Jugendliche sollten sich immer vor Augen halten: Auch ein Studium bewahrt einen nicht zwangsläufig vor Arbeitslosigkeit. Bei jenen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, ist das Risiko viel höher.

Wie erkennen die Jugendlichen, welcher Lehrberuf der richtige für sie ist?
Das Problem ist, dass sie oft ihre eigenen Stärken und Schwächen gar nicht kennen. Hier setzt die Lehrlingsmesse an und informiert beispielsweise über kostenlose Potentialanalysen. Berufliche Orientierungsmöglichkeiten müssen aber auch schon in der Pflichtschule gegeben sein.

Welche Kriterien spielen eine Rolle?
Wichtig ist, dass sich die Jugendlichen bewusst entscheiden. Es soll keine reine Elternentscheidung sein, denn so wird keiner glücklich. Im Lehrlingscoaching ist vom Dreieck „Lehrling-Ausbildungsbetrieb-Berufschule“ die Rede. Aber meiner Meinung nach, ist es eher ein Fünfeck ergänzt durch Eltern und Pflichtschule, das eine erfolgreiche Lehre gewährleistet.

Alles über die Lehrlingsmesse, die am 13. und 14. November in der Bezirkssporthalle Schärding stattfindet, lesen Sie hier.

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Foto: Cityfoto
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