Schärdinger Kurhaus sucht Bauern – weil gesundes, regionales Gemüse das bessere ist
Das Kurhaus Schärding lädt regionale Landwirte ein "Kurhaus-Gemüsebauern" zu werden.
SCHÄRDING. "Wir möchten regionalen Bauern auch mit einer kleinstrukturierten Landwirtschaft ein faires und gutes Auskommen sichern, indem diese für uns Gemüse anbauen", erklärt Kurhaus-Direktor Harald Schopf die Idee des neuen Projekts. Denn Gemüse braucht das Kurhaus wöchentlich jede Menge. Schließlich ist es das zentrale Lebensmittel in der Küche. "80 Prozent unserer Küche ist Gemüse. Wo möglich, beziehen wir unsere Lebensmittel schon jetzt regional – wie etwa beim Fleisch, bei Eiern, Honig oder Ziegen- und Schafkäse. Beim Gemüse können wir unseren hohen Bedarf aktuell aber noch nicht regional abdecken", informiert Küchenchef Gernot Flieher.
Eine Kooperation zwischen lokalen Landwirten und Kurhaus wäre deshalb für alle ein Win-Win-Situation, ist Schopf sicher, denn: "Wir erhalten gesunde Lebensmittel aus gesunden Böden, wissen woher die Zutaten für unsere Küche kommen und garantieren den Landwirten für ihr Gemüse im Gegenzug einen fairen Preis." Wenn's läuft soll es sogar Ausflüge mit den Kurgästen zu den Gemüselieferanten geben. Idee dahinter: die Lebensmittel, die die Gäste verzehren, können vor Ort erlebt werden. "Deshalb sehen wir uns alle Lieferanten genau an", beschreibt Schopf.
Zwei Landwirte konnte das Kurhaus schon gewinnen: Direktvermarkter Simon Floss aus Andorf und Familie Reisinger aus Taufkirchen. Sollten sich noch weitere Landwirte für diese Idee begeistern können, freut sich Küchenchef Gernot Flieher über eine Kontaktaufnahme unter 07712/2121 417.
2017 umsatzstärkstes Jahr in Geschichte des Kurhauses
Und die Menge an Gemüse, die das Kurhaus Schärding benötigt, wird in Zukunft, so hat es den Anschein, auch nicht kleiner werden. Denn 2017 verzeichnete es mit mehr als 4.000 Gästen und einem satten Plus an Nächtigungen das umsatzstärkste Jahr überhaupt. Und auch der Start ins Jahr 2018 ist gelungen. "Bis Mai sind wir ausgebucht", freut sich Schopf. Dabei stammen die Gäste nicht immer nur aus Österreich oder Deutschland. Auch international ist das Schärdinger Kurhaus immer mehr gefragt. "2017 hatten wir doppelt so viele Schweizer Gäste wie im Jahr davor. Außerdem gab's Besuch aus Monaco und London", so der Direktor. Sogar in Übersee sei man auf das Zentrum für natürliche Heilkunde aufmerksam geworden. "Im März besucht uns eine Journalistin der New York Times für eine Woche", berichtet Schopf stolz, der die Internationalisierung der Einrichtung als wichtigen Entwicklungsschritt sieht. "Think global, act local ist unsere Devise. Und nur keinen Stillstand. Wir wollen ständig in Bewegung bleiben und immer einen Schritt vor den anderen sein", meint er.
Kurhaus 2016 mit Österr. Umweltzeichen ausgezeichnet
Zukunftsorientiert setzt sich das Kurhaus dabei auch in Sachen Umweltschutz ein. Im Dezember 2016 erhielt es das Österreichische Umweltzeichen verliehen – die höchste Auszeichnung, die es im Tourismus in Österreich gibt. "Dafür haben wir viel investiert, etwa das Dach energieeffizient saniert, die Wasseraufbereitung sparsamer gestaltet, die Dichtungen der Fenster erneuert und wir heizen CO2-neutral ", zählt Schopf auf. Außerdem legt das Kurhaus viel Wert auf ein gesundes Abfallprinzip: "Bei uns wird wenig bis nichts weggeschmissen, der Müll so gering wie möglich gehalten", sagt Flieher.
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