Ältester Schardenberger: War früher alles besser? "Nein, sicher nicht!"

Johann Bauer vulgo "Hansnbauer z'Reitern".
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SCHARDENBERG (ska). Sein Leben lang ist er schon in Schardenberg, sagt Johann Bauer vulgo Hansnbauer z'Reitern. "Und gefallen hat's mir immer hier, sonst wär ich nicht da geblieben", ergänzt er mit einem Schmunzeln. Mit 14 Jahren kam er als Knecht auf den Hof in Dierthalling. Dort hat er hart gearbeitet, bis er 1939 in den Krieg einrücken musste.

An viel aus seiner Kindheit und Jugend kann sich der heute 99-Jährige, der im kommenden März seinen 100. Geburtstag feiert, nicht mehr erinnern. Was er noch weiß ist, dass er als Volksschüler Wasser vom Teufelberger nebenan holen musste, weil die Schule keinen eigenen Brunnen hatte. Und: "Beim Bau der Fatimakapelle haben wir die Steine mit Rössern raufgeschafft."

Hoch zu Ross war grundsätzlich das Alltagsleben in der damaligen Zeit. "Wir haben auf Pferden die Arbeit verrichtet und sind bis nach Schärding gefahren, um Eier auszuliefern", erzählt Bauer. "Dabei haben uns die armen Leute, vor allem nach dem Krieg, gebeten, ihnen was zu geben, weil wenn'st ein Bauer warst, warst einfach besser dran."

Wenn er ans Feiern denkt, muss der 99-Jährige grinsen. "Nach dem Maschinendreschen gab's immer ein Fest", erinnert er sich. "Und wenn's da zum Heimgehen war, haben wir uns halt eine gesucht, damit wir nicht alleine heimgehen mussten", sagt er mit einem Augenzwinkern.

Weniger zum Grinsen ist ihm zumute, wenn er an den Krieg denkt. Obwohl er aufgrund einer Verletzung früher nach Hause zurückkehren konnte, erinnert er sich vor allem an das Lager für Soldaten, in dem er anschließend arbeiten musste. Dort haben Johann Bauer bei einer Explosion Granatsplitter getroffen. Noch heute kommen Splitter aus der Wunde am Kopf zum Vorschein.

Ob er sich irgendwas aus dieser Zeit zurückwünsche? "Nein", sagt Johann Bauer. Für ihn heißt's nicht, früher war alles besser, sondern umgekehrt – "die  Zeit bleibt nicht stehen."  

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Im Heimatbuch dokumentiert die Marktgemeinde Schardenberg seine Geschichte und sein Gemeindeleben. "Schardenberg im Wandel der Zeit" ist der Titel der Chronik, die rund 624 Seiten umfasst und 1.300 Bilder beinhaltet. Zu lesen gibt's darin die Geschichte Schardenbergs vom Ursprung – die Region ist seit 7.000 Jahren besiedelt – über die Entwicklung der Wirtschaft und Landwirtschaft bis zum Gemeindeleben mit Vereinen und Brauchtümern. Erhältlich ist das Heimatbuch am Gemeindeamt.

Ortsreportage Daheim in Schardenberg: Hier geht's zum Hauptbericht mit News aus der Marktgemeinde Schardenberg

Johann Bauer vulgo "Hansnbauer z'Reitern".
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