Schloss Zell setzt auf den "Super-Effekt"
Landesbildungszentrum Schloss Zell steht vor großen Herausforderungen – und einer "Großoffensive".
ZELL/PRAM (ebd). Im Interview spricht der Leiter des Bildungszentrums, Karl Reininger, über Bauchaos, das Schloss Zell als "Exot", Seminarpotential und geplante "super Angebote".
Herr Reininger, wie läuft's?
Reininger: Das Geschäft brummt. Aktuell sind wir an mehreren Fronten tätig. Zum einen laufen die Vorbereitungen für unsere Leitveranstaltung – den Advent im Schloss am 10. und 11. Dezember. Zum anderen werden in einer ersten von zwei Bauetappen gerade elf Zimmer auf modernsten Standard gebracht. Von 2017 auf 2018 sollen die restlichen Zimmer folgen. Dann verfügen wir über 53 Zimmer mit rund 95 Betten.
Stimmt es, dass in Zukunft verstärkt Firmenkunden angesprochen werden sollen?
Ja, wir planen eine Offensive im Firmenkundensektor, um die Nächtigungs-Auslastung auch an Wochentagen zu erhöhen. Denn derzeit haben wir ein Problem mit der Wochenendlastigkeit. Überhaupt wollen wir in sämtlichen Bereichen auf totale Qualitätsorientierung setzen – sozusagen 'Tagen total im ganz besonderen Ambiente'.
Und wie soll das gelingen?
Wir wollen ein Vollanbieter werden, bei dem es alles gibt: super Essen, super Nächtigungen, super Veranstaltungen und super Seminare. Wir wollen ein Ort werden, zu dem man hin muss. Deshalb soll die Marke Schloss Zell noch mehr gestärkt werden.
Dazu wollen Sie auch den Seminarbereich "aufmöbeln". Was planen Sie da genau?
Ich sehe vor allem in der nicht schulischen und beruflichen Jugend- und Erwachsenenbildung gewaltigen Handlungsbedarf. Etwa in einer zielorientierten Persönlichkeitsentwicklung. Etwa zur Selbstbewusstseins-Stärkung. Hier gibt es derzeit nur punktuelle Angebot, da sehe ich riesiges Potenzial.
Wie viele Besucher besuchen das Schloss jährlich?
Wir bieten im Jahr rund 350 verschiedenste Veranstaltungen, die zwischen 23.000 und 25.000 Besucher anlocken. Bei den Nächtigungen sind es rund 10.000, wobei durch die Baustelle das aktuell schwierig ist.
Das Bildungszentrum ist ja eine Landeseinrichtung. Zell befindet sich weit weg von Linz. Ein Nachteil?
Die Lage ist sicher ein gewisser Nachteil, deshalb betrachte ich uns als Exot. Es ist zugegeben am Markt nicht immer einfach als Seminarhotel, dass in die Struktur des Landes eingegliedert ist, zu bestehen. Einfach aus dem Grund, weil raschen Entscheidungen, die geschäftlich oft notwendig sind, der Amtsweg gegenübersteht.
Sie sind seit Juli 2006 ja schon zehn Jahre im Amt. Auf was sind Sie besonders stolz?
Ich bin ein Netzwerker und daher stolz darauf, dass wir durch das jahrelange Netzwerken nun die Früchte ernten können. So zahlen sich Verbindungen zu Musikgrößen aus, bekommen wir international angesehene Künstler und Stars nach Zell. Da sind musikalische Brummer dabei, die es sonst höchstens in Linz gibt. Deshalb sehen wir uns nicht mehr nur als kultureller Nahversorger, sondern in gewisser Weise als Fernversorger.
Wie meinen Sie das?
Durch die kontinuierliche Arbeit konnten wir den bayerischen Raum sowie das 'Landl' – die Region Grieskirchen – erschließen. Das waren vor zehn Jahren noch weiße Flecke. So gesehen haben wir ein "kulturelles Mittelzentrum" geschaffen.
Was war die erfolgreichste Veranstaltung 2016?
Der Holzmarkt, der ja nur alle zwei Jahre stattfindet. Damit haben wir uns ein zweites Markenstandbein geschaffen.
Auf welche Veranstaltungs-Höhepunkte dürfen sich die Besucher 2017 freuen?
Wir planen einen großen Osterempfang sowie ein Passionsspiel vor der Karwoche. Ein Riesenspektakel wird auch die Veranstaltung "La Passione" am 1. Juli mit Pro Brass. Nicht zu vergessen die "Pramtaler Sommeroperette" und einige interessante Ausstellungen.
Steckbrief
Geburtsdatum: 11. Juli 1961
Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder
Wohnort: Schärding
Erlernter Beruf: Jurist
Hobbys: Radfahren, Lesen, Walken, Geselligkeit
Lieblingsessen: Eiernockerl
Lieblingsgetränk: Radler
Lebensmotto: Nicht aufhören dazuzulernen
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