Natur & Umwelt
Der Boden ist ein wertvolles Gut im Bezirk Scheibbs
Werden Böden versiegelt, gehen alle biologischen Funktionen verloren. Dennoch wird im Bezirk fleißig gebaut.
BEZIRK. Jeden Tag wird in Österreich eine Fläche von elf Fußballfeldern asphaltiert, betoniert, dichtgemacht. Dabei ließe sich vieles davon vermeiden, wenn man schon bestehende Plätze und Geschäfte nützen würde. Stichwort: Leerstands-Management.
Wir haben uns im Bezirk Scheibbs umgesehen, wo Geschäftslokale und sonstige Gebäude leer stehen und wo gerade fleißig vor sich hin asphaltiert und betoniert wird.
Versiegelung wirkt sich negativ aus
"Wenn Grünflächen versiegelt werden, gehen wertvolle Versickerungsflächen verloren, was in weiterer Folge zu Hochwässern führt. Außerdem gehen Ackerflächen verloren, was sich auf die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln negativ auswirkt. Werden Böden versiegelt, gehen alle biologischen Funktionen verloren und dieser Prozess ist fast nicht mehr rückgängig zu machen", bringt es Umweltstadtrat Joseph Hofmarcher von der BürgerInnenliste für Umwelt und Gemeinwohl in Scheibbs (BUGS) auf den Punkt.
Versiegelung trotz Leerständen
"Aktuell gibt es einige Baustellen in Scheibbs, die dazu führen, dass wertvolle Grünflächen versiegelt werden. Bei der Wohnhaus-Siedlung am Scheibbsbachweg, die bis auf die Straße fertiggestellt ist, wurden alle Freiflächen asphaltiert und auch bei der ÖAMTC-Baustelle im Gewerbegebiet wird eine riesige Fläche versiegelt. Schließlich kommt noch die Baustelle für das neue Wohnhaus in der Feldgasse hinzu, und auf den Krenn-Gründen am Teichweg wurden 13 Einzelhaus-Parzellen erschlossen. Auf der anderen Seite gibt es aber viele leer stehende Geschäftslokale und Wohnhäuser in der Altstadt, die genutzt werden könnten, wie das Futterhaus in der Hauptstraße, wo sich zum Beispiel Betreutes Wohnen anbieten würde", sagt Joseph Hofmarcher.
Gutes Leerstands-Management
Ganz anders gestaltet sich die Situation in Purgstall, wo man den Ortskern durch die Neugestaltung des Kirchenplatzes zumindest teilweise wiederbeleben konnte.
"Die Begnungszone am Kirchenplatz kommt bei der Bevölkerung sehr gut an. Leider stehen aber in der Pöchlarner Straße immer noch sehr viele Geschäftslokale leer. Die Entwicklung war nach der Errichtung des Einkaufszentrums schwierig. Es wurde eine Kernzone definiert, außerhalb darf nicht gebaut werden, um eine Zersiedlung zu vermeiden. In Purgstall wurden in der jüngeren Vergangenheit wenige Flächen versiegelt, nur bei Leitern Steiner im Gewerbegebiet wird ein Zubau errichtet. Wenn Siedlungen gebaut werden, wird viel Wert auf Begrünung und Versickerungsflächen gelegt", berichtet der Gemeindevorstand Christian Müller von den Grünen.
Weitere Infos auf noe.gruene.at und auf facebook.com/BUGS.liste
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