Geschichten aus dem Urwald
Der Habichtskauz: Ein Phantom kehrt in das Mostviertel zurück
Vor zehn Jahren wurde im Wildnisgebiet ein Wiederansiedlungsprojekt für den Habichtskauz gestartet.
REGION. Mitte des 20. Jahrhunderts verschwand mit dem Habichtskauz die zweitgrößte Eulenart aus den heimischen Wäldern.
Diese Eulenart bevorzugt große urwaldähnliche Wälder, in denen vor allem Buchen wachsen. Denn in den großen Baumhöhlen der abgestorbenen Buchen zieht der Kauz am liebsten seine Brut auf, wo die Weibchen drei bis vier Eier ins Nest legen, die dann innerhalb von 28 Tagen ausgebrütet werden.
Die Wiederansiedlung beginnt
2008 schlossen sich unter der Leitung des Forschungsinstits für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität in Wien eine Reihe von Organisationen und engagierten Personen zusammen, die sich für die Rückkehr des Habichtskauzes in unsere Region einsetzten.
Ein Jahr später konnte das Wiederansiedlungsprojekt richtig duchstarten.
Neben dem Biosphärenpark Wienerwald wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein mit seinen Urwäldern als geeignetes Habitat für diesen seltenen Vogel ausgewählt.
157 Jungkäuze in die Freiheit entlassen
Seit Projektbeginn konnten im Wildnisgebiet bereits 157 Jungkäuze in die Freiheit entlassen werden. Neben der Kennzeichnung mit Farbringen, wurden 114 Käuze zusätzlich mit radiometrischen Sendern versehen, die die Möglichkeit bieten, die Aktivitäten der Vögel ein bis zwei Jahre lang zu überwachen.
Momentan werden im Wildnisgebiet Dürrenstein 15 Habichtskauz-Reviere beobachtet. Bei zehn Paaren konnten auch schon zum Teil mehrere Bruten mit mit mehr als 50 geschlüpften Jungkäuzen registriert werden.
Population soll gesichert werden
Das Ziel des Projekts ist, dass 50 bis 60 Paare in ganz Niederösterreich brüten, denn dann könnte diese Population als gesichert betrachtet werden, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Tiere nicht wieder von uns Menschen verfolgt werden.
"Haus der Wildnis" entsteht in Lunz am See
Im vergangenen Jahr wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein von der UNESCO zum ersten WeltnaturerbeÖsterreichs erklärt. Dieses einmalige Schutzgebiet steht damit in einer Reihe mit dem Grand Canyon, dem Yellowstone Nationalpark oder den Dolomiten.
Um dieser hohen Auszeichnung gerecht zu werden, hat sich das Land Niederösterreich entschlossen, gemeinsam mit privaten Unterstützern ein Weltnaturerbe-Zentrum – das "Haus der Wildnis" – in Lunz am See zu errichten. Das "Haus der Wildnis" entsteht nur durch gemeinsame Anstrengungen der öffentlichen Hand und privater Unterstützer.
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