Musik: Sinn und Unsinn

Mario und Marlene Buchinger kämpfen an gegen den Unsinn der derzeitigen Musikbranche. | Foto: Buchinger
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ACHENKIRCH. Über nichts lässt sich so viel und doch so wenig streiten wie über den Geschmack. Besonders wenn es um die Musik geht, geht es allerdings noch um viel mehr. "Oft fehlt die Unterscheidung, was gute Musik ist und was einem persönlich gefällt", weiß Mario Buchinger, Autor des brandneuen Buches "Lost Music". Der Physiker ist als Unternehmensberater tätig, in seiner Freizeit ist er aber auch ein wandelnder Wurlitzer und weiß beinahe alles aus der Musikbranche des letzten halben Jahrhunderts. Sein Buch über den Sinn und Unsinn des Musikkonsumierens und -produzierens soll polarisieren und provozieren. Die Zielgruppe ist nicht ein Fachpublikum, sondern jeder, der gerne Musik hört. "Musik soll wieder Wertigkeit bekommen", ist das hehre Ziel von Mario Buchinger. Seine Frau Marlene unterstützt ihn dabei.

Tatendrang zur Veränderung

Ausschlaggebend war die Unzufriedenheit von Mario Buchinger, der, damals noch auf der Universität in Göttingen, sogar eine eigene Radiosendung hatte. "Das war die Zeit, in der gerade ganz viele schreckliche Cover-Versionen von Liedern herauskamen. So eine generelle Musik-Kritik hat es noch nicht gegeben", erzählt der Autor. Nach den ersten euphorischen Anfängen lag das Buch dann lange Zeit nur herum, bis Marlene Buchinger die Sache in die Hand nahm und das Werk schließlich heuer erschien.
Eine der Grundfragen, die sich der Autor stellt, ist, was die Leute motiviert, Musik zu machen. Seine These lautet, um Geld zu lukrieren, deshalb würde auch die Wegwerf-Musik, die heutzutage im kommerziellen Radio läuft, produziert. "Die Musikbranche sollte einfach wieder kundenorientierter werden", fordert Buchinger, der selbst auch Musiker ist und ein eigenes Tonstudio und Plattenlabel hat. "Die Major-Labels kaufen sich die Sendezeit der Radios. Dadurch werden wir mit deren Musik beschallt", stellt er ganz klar fest. "Das Wichtigste heute ist das Marketingkonzept und somit das Image und die Wandelbarkeit eines Interpreten. Die Künstler bekommen keine Zeit mehr für die musikalische Entwicklung. Meine These ist daher, dass nach heutigen Marketing-Standpunkten die Beatles oder Pink Floyd gar nie bekannt geworden wären", attestiert Buchinger.
Diese These unterstreicht er mit der Feststellung, dass das Wichtigste bei guter Musik die Authentizität sei: "Man kann die Stimme mit Autotune verändern, aber Authentizität kann man nicht kopieren." Die Autoren betreiben auch einen Musikblog bei Huffington Post. Hier der Link dazu: Huffington Post

Lost Music – das Buch

Das 194-Seiten-Buch ist im Eigenverlag "Pyramidis Audio" erschienen und über das Internet und im gut sortierten Buchhandel erhältlich. Auf der A-Seite geht es um das Musik-Konsumieren, auf der B-Seite um das Musik-Produzieren. In amüsanter und kurzweiliger Art und Weise regt dieses Buch zum Nachdenken über die aktuelle Pop-Musik an und drängt einem regelrecht auf, wieder einmal auf die Suche nach richtig guter Musik zu gehen.

Am 25. April gibt Mario Buchinger eine Lesung in Innsbruck. Mehr Infos: Hier

Mario und Marlene Buchinger kämpfen an gegen den Unsinn der derzeitigen Musikbranche. | Foto: Buchinger
Im Buch "Lost Music" wird das aktuelle Musik-Business von zwei verschiedenen Seiten beleuchtet. | Foto: Buchinger
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