Großübung mit österr. Bundesheer und Blaulicht-Organisationen

Im Rahmen mehrerer Bundesheerübungen in Tirol wurden am Samstag, vier Katastrophen-Szenarien im Großraum Schwaz abgehalten. Verstärkt im Einsatz auch die Blaulicht-Organisationen.

ABC-Abwehreinheiten aus ganz Österreich üben derzeit in Tirol, ihr Ziel ist die Erreichung eines Internationalen Zertifikats noch in diesem Jahr, das dann zu Internationalen Einsätzen berechtigt.
Das österreichische Bundesheer bereitet sich in erster Linie auf militärische Einsätze vor, bei solchen Auseinandersetzungen kommen aber auch zivile Einrichtungen und die Bevölkerung zu schaden. Daher wurde im Großraum Schwaz mit allen Blaulicht-Organisationen geübt, die Zusammenarbeit mit den Behörden, Feuerwehren und Rettungskräften und Hubschraubern des öBH kam bestens zu tragen.

Szenarios gab‘s an vier Stellen, auf dem Areal des ehemaligen Bergwerks, ein Hochhaus in der Anton-Öfner-Straße, in der Frundsbergkaserne (Vomp) und der Bereich der Schottergrube Derfeser in Vomperbach.

Übungsannahme
Bei einer militärischen Übung treffen immer zwei Parteien auf einander, das Redland und das Blueland, dazwischen die EUFOR-Kräfte, daraus ergeben sich zwangsläufig Konflikte die ausgetragen werden, darauf passierend die einzelnen Szenarien:

In der Chemiefabrik fand ein Überfall durch vermutlichen Redland-Kräften statt. Die Masse der Mitarbeiter wurden in einem Raum eingeschlossen. Die Firmenmitarbeiter wurden überdies gezwungen mehrere Tonnen unterschiedliche flüssige Chemikalien auf vier Lkws zu verladen, darunter auch darin befindliche Strahlenquellen beschädigter Apparate. Ein Fahrzeug detoniert im Eingangsbereich, die restlichen drei Fahrzeuge wurden von den maskierten Räubern verbracht. Ein Verletzter kann schließlich noch Auskunft geben. Ein Einsatz für Polizei, Feuerwehren, Rettung und den Soldaten der ABCAbwKp…

Brandausbruch in einem Hochhaus; die Feuerwehr Schwaz nimmt die Brandbekämpfung und Evakuierung vor. Einige Personen konnten sich nur mehr über das Dach retten, eine Person schwer verletzt. Die Bergung erfolgt durch einen Hubschrauber der EUFOR-Kräfte. Der Verletzte ist nicht flugtauglich, daher werden ABCAbw-Kräfte angefordert, die mittels Hubschrauber auf das Dach geflogen wurden. Der Verletzte wird über die Gebäudeaussenseite, dank der speziellen Ausrüstung und der hervorragenden Ausbildung der Soldaten, nach Unten gebracht und der Feuerwehr und der Rettung übergeben.

Im Bereich der Brücke CAMP FRUNDSBERG kommt es zu einen folgenschweren Unfall. Dabei waren zwei Fahrzeuge von lokalen Angestellten sowie ein Fahrzeug eines Soldaten involviert. Bei zwei Fahrzeugen wurden die Insassen teilweise eingeklemmt, mit unterschiedlichen Verletzungen. Der Fahrer des dritten Fahrzeuges konnte sich trotz Verletzung befreien und Soldaten der ABC-Abwehrkompanie alarmieren, danach brach er bewusstlos zusammen. Soldaten leisteten bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte Erste Hilfe.

Spaziergänger beobachteten im Bereich der Schottergrube einen Hubschrauber der offensichtlich in Schwierigkeiten ist und Ladungsteile verliert. In diesem Zusammenhang kommt es zum Ausbruch einens Brandes im Waldstück auf der länge von etwa 300 m. Der Pilot überstand die Notlandung auf Grund eines technischen Gebrechens, das Fluggerät war stark beschädigt. An Bord befindet sich Bestandteile von Röntengeräten in Transportboxen für das Feldlazarett, Pilot hat aber keine Ahnung über deren Zustand. Zum Einsatz kamen Hubschrauber zur Brandbekämpfung; Wasserversorgung über lange Wegstrecken – die Feuerwehrkräfte und ABC-Spürtrupps.

Am Ende der Übungen gab‘s noch eine Defilierung aller eingesetzten Kräfte in der Franz Josef Straße.