Polizei
Anstieg der Kriminalität im Bezirk Schwaz

Die Exekutive veröffentlichte die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2023.  | Foto: Archiv
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Die Exekutiver veröffentlichte kürzlich die Kriminalstatistik für das abgelaufene Jahr. Die Zahl der in Tirol zur Anzeige gebrachten Delikte stieg 2023 um 7,5 Prozent auf 42.307 an (2022: 39.363). Bereits seit zehn Jahren kann in Tirol mehr als jedes zweite Delikt geklärt werden. Im Jahr 2023 verzeichnete die Tiroler Polizei mit 59,6 Prozent österreichweit die zweitbeste Aufklärungsquote.

Insgesamt konnten 2023 29.719 tatverdächtige Personen ausgeforscht und angezeigt werden (3,6 Prozent mehr als 2022); davon waren 14.145 fremde Tatverdächtige. Somit ist der Anteil der fremden Tatverdächtigen von 42,3 Prozent (2022) auf aktuell 47,6 Prozent gestiegen. Die Top 5 Herkunftsländer der in Tirol angezeigten, tatverdächtigen Fremden im Jahr 2023 sind Deutschland mit 3.365, Rumänien mit 919, Italien mit 795, die Türkei mit 756 und Syrien mit 668 Personen.

Anstieg im Bezirk Schwaz

2023 war ein Anstieg der angezeigten Gesamtdelikte im Bezirk Schwaz feststellbar. Es wurden insgesamt 4010 (2022: 3780) Delikte angezeigt. Somit stieg die Anzahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr 2022 um 6,1 Prozent (plus 230 Delikte). Im Grunde sind die Zahlen (ausgenommen pandemiebedingt 2020 und 2021) relativ auf gleichem Niveau. Die Aufklärungsquote ist 2023 um 2,8 Prozentpunkte auf 56,5 Prozent gesunken. 

Gewaltkriminalität

2023 war ein leichter Anstieg der Gewaltkriminalität zu verzeichnen: Es wurden 1004 Delikte angezeigt, was ein Plus von 4,3 Prozent zum Vorjahr bedeutet (2022: 963). 860 Delikte konnten geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 85,7 Prozent entspricht (eine Steigerung von 0,5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022).

Suchtmittelkriminalität

Illegale Suchtmittel finden ihren Weg entweder aus dem oberitalienischen Raum, fallweise auch aus Nordeuropa oder aus Wien nach Tirol. Geschmuggelt wird nicht nur mit einem Kraftfahrzeug, sondern auch per Zug. Der Kampf gegen die Suchtmittelkriminalität wird zudem durch den illegalen Handel im Internet, wie im Darknet und dem dadurch verbundenen Postversand, erschwert. Insgesamt wurden 2023 im Bezirk Schwaz 223 Delikten nach dem Suchtmittelgesetz und somit um 62 Fälle (entspricht ca. 21,8 Prozent) weniger als das Jahr zuvor (2022: 285) zur Anzeige gebracht. Die Aufklärungsquote beträgt in diesem Bereich 98,1 Prozent.

Eigentumsdelikte

Im Bezirk Schwaz wurden 2023 2.089 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten erstattet, das waren um 4,3 Prozent mehr als im Jahr davor (2022: 1.878). Davon konnten 674 geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 32,3 Prozent entspricht.  Insgesamt wurden im Jahr 2023 mit 856 Diebstähle (§§ 127,128 StGB) um 164 Delikte mehr als im Jahr zuvor angezeigt (2022: 692), was einer Steigerung von 23,1 % entspricht.

Einbruchdiebstählen

Bei den Einbruchsdiebstählen (§ 129 StGB) ist im Jahr 2023 mit 115 Fällen gegenüber dem Jahr 2022 (143 Delikte) eine Reduktion von 19,6 Prozent zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 30.4 % (deutliches Plus zu 2022 von 14,4 7,1 Prozentpunkten).

Sachbeschädigung

Die Sachbeschädigungen (§125, 126 StGB) sind im Jahr 2023 mit 398 Fällen gegenüber dem Jahr 2022 (396 Delikte) fast gleichgeblieben. Deutlich zurückgegangen sind die Sachbeschädigungen an Gebäuden und KFZ (Minus 27 %). Sachbeschädigungen durch Graffiti haben im Gegensatz zum letztjährigen Vergleich wieder zugenommen (2021 42 Delikte, 2022 36 Delikte und 2023 wieder 47 Delikte). 

Internetkriminalität

Die Internetkriminalität in ihrer Gesamtheit auch 2023 wie schon die Jahre zuvor weiter gestiegen. 2023 wurden im Bereich des Internetbetrugs 331 Delikte angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von 29,3 Prozent (2022: 256 Delikte). Auch der Bereich Cybercrime im engeren Sinne steigt weiter an. 2023 wurden hier 113 Delikte angezeigt. Im Vergleich zu 2022 ist das eine Steigerung von 25,6 Prozent (2022: 90 Delikte) Rückläufig ist zumindest im Bezirk Schwaz wieder die Erpressung im Internet (§§ 144, 145 StGB) zugenommen (2021: 33 Delikte, 2022: 60 Delikte, 2023: 50 Delikte). In diesem Bereich gibt es aufgrund der Anonymität des Internets lediglich eine Aufklärungsquote von 4 Prozent.

Sexualstrafrecht

Die strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität ist im Jahre 2023 im Bezirk Schwaz deutlich angestiegen. 2023 wurden hier 90 Sachverhalte zur Anzeige gebracht (2022: 62) Dies ergibt einer Zunahme von 45,2 Prozent. In diesem Bereich gibt es eine erfreulich hohe Aufklärungsquote (90 Prozent).

Im Rahmen der Arbeitsvereinbarungen mit dem BMI, der LPD für Tirol, den Polizeidienststellen im Bezirk Schwaz und der zuständigen Sicherheitsbehörde der BH Schwaz wurde der kriminalpolizeiliche Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Cyberkriminalität und der Jugenddelinquenz sowie dem Themenkomplex Gewalt in der Privatsphäre gelegt, wobei die allgemeinen Schwerpunkte (Bekämpfung der Einbruchskriminalität, Suchtgiftbekämpfung, etc.) weiter im Fokus der Exekutive bleibt. Darüber hinaus stehen wie schon die Jahre zuvor, als Zielgruppen ältere Menschen und Jugendliche („Präventionsprogramm UNDER 18“) im Mittelpunkt der polizeilichen Präventionsarbeit, da diese Personengruppen oft ganz besonderen und individuellen Gefahren ausgesetzt sind.

Es werden auch immer wieder bedarfsorientiert GEMEINSAM.SICHER Sicherheitsforen eingeleitet, um bestimmte auftretende Phänomene mit Unterstützung von verschiedenen Systempartnern (Behörden, Gemeinden, Blaulichtorganisationen, private Organisationen, etc.) einer gemeinsamen Lösung zuzuführen. Diese Foren tragen hauptsächlich zur Zielerreichung und Steigerung des allgemeinen Sicherheitsgefühls bei. Wesentlich ist aber doch die konsequente und gute Arbeit der Exekutive im Bezirk Schwaz. Das wichtigste Anliegen eines jeden Polizisten ist die Sicherheit im Bezirk und dass sich das in einem entsprechenden Sicherheitsgefühl alle Bewohner im Bezirk Schwaz widerspiegelt. Die Schwerpunktthemen der Polizei zur Bekämpfung der Kriminalität werden ständig neu evaluiert und auch im Jahre 2023 den aktuellen Entwicklungen angepasst.

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Die Exekutive veröffentlichte die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2023.  | Foto: Archiv
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