Wohnen
Freizeitwohnsitze: Aktion scharf, oder Nebelgranate?

Im Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze scheint die Politik machtlos zu sein.  | Foto: pixabay
2Bilder
  • Im Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze scheint die Politik machtlos zu sein.
  • Foto: pixabay
  • hochgeladen von Florian Haun

Das Land Tirol will in Sachen Freizeitwohnsitze ernst machen und spricht ein generelles Verbot von Freizeitwohnsitzen in 142 Tiroler Gemeinden aus. Eine Novelle des Tiroler Raumordnungsgesetzes (TROG), welche derzeit in Begutachtung ist und dem Landtag im Juli vorgelegt wird, soll's richten. Das Land will in Sachen "leistbarem Wohnraum" ebenfalls Druck machen und verpflichtet Gemeinden mit hohem Wohnungsdruck zur Ausweisung von Vorbehaltsflächen.

BEZIRK (SZ). LHStv. Geisler ist von der Aktion überzeugt und erklärt: "Zentrale Punkte sind ein generelles Verbot von Freizeitwohnsitzen in den derzeit 142 Tiroler Vorbehaltsgemeinden, also jenen Gemeinden mit besonders hohem Wohndruck. Außerdem verpflichten wir alle Gemeinden mit hohem Wohndruck, Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau auszuweisen. Damit können wir flächendeckend in Tirol leistbaren Wohnraum schaffen."

24 Gemeinden im Bezirk

In unserer Region sind 24 Gemeinden (Achenkirch, Aschau im Zillertal, Brandberg, Eben am Achensee, Finkenberg, Fügen, Fügenberg, Gerlosberg, Hainzenberg, Hart im Zillertal, Hippach, Kaltenbach, Mayrhofen, Pill, Ramsau im Zillertal, Rohrberg, Schlitters, Steinberg am Rofan, Stummerberg, Terfens, Tux, Vomp, Weerberg, Zellberg) auf der Liste und wenn die Novelle des TROG in Kraft ist, stellt sich die Frage der Kontrolle.

Kontrolldruck: Wer macht's?
"Die Liste Fritz weist seit Jahren auf das massive Problem der illegalen Freizeitwohnsitze in ganz Tirol hin. Diese geschätzt 10.000 illegalen Freizeitwohnsitze sind Gesetzesbruch und kein Kavaliersdelikt. Solche illegalen Freizeitwohnsitze verknappen Grund und Boden ohne ein ganzjähriges Wohnbedürfnis zu befriedigen. Sie verteuern Grund und Boden für alle Einheimischen. Sie verursachen zusätzliche Kosten für die Gemeinden, die letztlich alle Gemeindebürger mit Hauptwohnsitzen – also eben nicht die Freizeitwohnsitzler – bezahlen müssen", erklärt LAbg. Markus Sint. "Die Liste Fritz wollte die Kontrollaufgabe schon 2019 von den Gemeinden weggeben und zum Land Tirol hingeben. Ähnlich wie bei den Kontrollen zur Nächtigungsabgabe im Tourismus. Die ÖVP war dagegen – auch ÖVP-Bürgermeister wie Mainusch oder Zillertaler Politprominenz wie Geisler. Die Liste Fritz hat 2020 und 2023 eine landesweit agierende „Task-Force des Landes gegen illegale Freizeitwohnsitze“ beantragt. Dabei sollte das Land Tirol Kontrolleure ausbilden, anstellen und bezahlen. Die Gemeinden sollten diese Kontrolleure bei Verdachtsfällen zur Unterstützung anfordern. Aber die ÖVP war dagegen und hat diese zwei Liste Fritz-Landtagsinitiativen im Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze bis heute blockiert. Es fehlt der politische Wille", so Sint abschließend.

Freizeitwohnsitze: Gibt's bald Kontrollgänge?
Von der Biegsamkeit eines Gesetzes
Im Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze scheint die Politik machtlos zu sein.  | Foto: pixabay
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schwaz auf MeinBezirk.at/Schwaz

Neuigkeiten aus Schwaz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksBlätter Schwaz auf Facebook: MeinBezirk.at/Schwaz - BezirksBlätter

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schwaz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.