Wirtschaft
Swarovski: Von Standortbekenntnis und harter Konkurrenz
Das Wichtigste gleich vorweg. Swarovski will den Mitarbeiterstand von derzeit gut 3.100 Beschäftigten am Standort Wattens beibehalten. CEO Alexis Nasard erklärte anlässlich des zweite "Wattens Media & Community Day" dass man die derzeitigen Arbeitsplätze, einige Fluktuation eingerechnet, mittelfrisitg halten kann. Die Führung des 1895 in Wattens gegründeten Konzerns kann jedoch nicht ganz verhehlen, dass die Konkurrenz, speziell aus Fernost, stark ist und man durchaus zu kämpfen hat.
WATTENS (fh). Erstmals in der Firmengeschichte öffnete das Unternehmen seine Produktionshallen für Medienvertreter und gewährte einen Einblick in das "Allerheiligste" von Swarovski. Die neue externe Konzernspitze Luisa Delgado (Präsidentin des Verwaltungsrats sowie die beiden Familienmitglieder Carina Schiestl und Mathias Margreiter sowie die Produktionschefs Ralf Boehm und Herbert Schuler öffneten die Tore der Werkshallen und führten durch die neue Kristallfabrik (Investition 100 Mio Euro) inklusive beeindruckender, vollautomatischer Logistik. "Die Weiterentwicklung unserer Technik sowie die Automatisierung bzw. Optimierung der Produktionsprozesse ist der Garant für die Sicherung des Standortes und die Kristallproduktion, das Schleifen sowie die Veredelung sind über die Jahre stetig weiterentwickelt worden. In manchen Bereichen ist nicht mehr viel Optimierung möglich, doch was z.B. die Veredelung betrifft, haben wir noch Luft nach oben", erklärt Ralf Boehm.
Investition in Wattens und Schwachstellen
Wie die Verantwortlichen des Swarovski-Konzerns im Zuge des Pressetermins wissen ließen plant man in Wattens bis 2025 weiterer 50 Mio. Euro zu investieren und für Wattens soll ein General Manager eingestellt werden. "In diesem Auswahlprozess sind wir schon recht weit und bis Ende des Monats werden wir der Öffentlichkeit den oder die neue GM präsentieren", so Luisa Delgado. Das sogenannte Business to Business-Geschäft (B2B) läuft gut und man freut sich über ein 18%iges Plus. Der US-Markt ist einer der wichtigsten für den Kristallkonzern, doch die Amerikaner schwächeln und man merkt, dass weniger Geld im Umlauf ist. Nichtsdestotrotz rechnet man im Jahr 2023 wieder mit schwarzen Zahlen. Auf dem chinesischen Markt konnte man ein Umsatzplus von 45% verzeichnen und vor allem die Automobilbranche ist ein Sektor bei dem Swarovski stark gepunktet hat und ein Plus von 71% verbuchen konnte. "Derzeit haben wir mit BMW noch einen exklusiven Partner, doch wir wollen uns hier natürlich auch breite aufstellen und sind offen für eine Weiterentwicklung", erklärt Peter Widmann von Swarovski.
Home Collection und die Konkurrenz
Das erklärte Ziel von Swarovski ist es die Bereich Jewelry und Home sozusagen zu vereinen und gemeinsam zu vermarkten. Die Herstellung von begehrten Sammlerobjekten aus Kristall war immer eines der Kerngeschäfte von Swarovski doch die Zeiten sind härter und die Kunden weniger geworden und man muss sich, auch in Sachen Design, nach der Decke strecken und kreativ sein um die Kundschaft bei der Stange zu halten, oder neue KäuferInnen anzsprechen.
"Wir verkaufen in diesem Segment im Endeffekt nichts was man braucht. Doch was wir anbieten hat sehr viel mit Kultur und Schönheit zu tun. Unserer Shops bzw. Flagship-Stores überall auf der Welt sind ein sehr guter Indikator dafür ob ein Produkt funktioniert, oder nicht. Der Shop ist der erste Moment der Wahrheit"
, so CEO Alexis Nasard.
Swarovski hat alle Hände voll zu tun sich an der Spitze zu halten und sowohl im hoch- als auch im niederpreisigen Segment lauert die Konkurrenz. Der Standort Wattens ist allerdings breit aufgestellt und das firmeninterne Know-how ist wohl der größte Schatz des Traditionsunternehmens.
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