Zivilcourage ist gefragt

Katja Tersch, Roland Schweighofer, Michaela Oberlechner und Doris Stauder (v.l.) appellieren, Vorfälle zu melden.
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  • hochgeladen von Dagmar Knoflach-Haberditz

BEZIRK (dk). "Jede dritte Frau europaweit wird im Laufe ihres Lebens Opfer sexualisierter Gewalt", mit dieser alarmierenden Zahl von Sozialarbeiterin Doris Stauder wurde der Auftakt zu den "16 Tagen gegen Gewalt an Frauen" begangen, die am 25. November begonnen haben. Die grüne Gemeinderätin Michaela Oberlechner sieht eine politische Verantwortung darin, finanzielle und strukturelle Unterstützung für Vereine anzubieten, die jenen Frauen helfen, welche Gewalt erfahren.

Polizei ist Anlaufstelle

Katja Tersch von der Landespolizeidirektion weiß, dass die Polizei im unmittelbaren Gewalt-Anlassfall oft die erste Anlaufstelle ist. Sowohl die Opfer als auch die Zeugen einer Gewalttat sollten sich jederzeit bei der Polizei melden. Wenn eine unmittelbare Bedrohung besteht, unter der Notfallnummer 133, sonst soll man sich einfach bei der nächsten Dienststelle melden. "Die Beamten sind alle geschult in Bezug auf Opfer sexualisierter Gewalt. Man sollte keine Scheu empfinden, es ist auch das Recht, Beamten beiderlei Geschlechts für die Befragung zu fordern", erläutert die Polizeibeamtin.
"In Tirol gibt es ca. 80 Beamte, die spezialisiert sind auf Gewalt in der Privatsphäre. Jährlich werden hier Aus- und Fortbildungen gemacht", ergänzt Roland Schweighofer von der Gewaltpräventionsstelle der Polizei. Im Jahr 2013 kamen in Tirol laut Katja Tersch 348 Fälle zur Anzeige, wobei 85 % davon geklärt werden konnten: "Die Dunkelziffer ist jedoch sehr ungewiss." Die Polizei setzt stark auf Präventionsarbeit.

Lesung am 2.12.

Doris Stauder und Michaela Oberlechner laden zu einer Lesung am 2. Dezember in der Eremitage ein. Die FrauenLesbenVernetzung organisiert dieses Event für mehr Bewusstsein für diese Thematik schon zum dritten Mal. Frauen aus verschiedenen Hilfsorganisationen lesen aus dem Buch "Die Zeit der Schmetterlinge" von Julia Alvarez, das die Geschichte der Schwestern Mirabal erzählt, deren Ermordung 1960 die Gründung des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen bewirkte. Beginn ist um 20 Uhr.

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