Notärztesystem in Verdacht

Grassegger und Rainer dementieren die Vorwürfe bez. der Notärzte.
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VOMP/BEZIRK (bs). Bernhard Ernst von der Liste Fritz hat an LR Bernhard Tilg eine Anfrage bezüglich der Notarztsprengelsituation im hinteren Zillertal gestellt. Anlass dazu gab ihm die Beschwerde drei in der Region niedergelassener Ärzte. "Sie beschwerten sich darüber, dass die Notärzte, die über die sportclinic in Mayrhofen angestellt sind, Patienten statt - wie geregelt an das Bezirkskrankenhaus - an die sportclinic verweisen", schildert Ernst beim Pressegespräch vergangene Woche in Vomp. Zudem würden Patienten dort zugewiesen, die aufgrund des Leistungsspektrums dort nicht behandelt werden dürften. Horst Grassegger, Geschäftsführer der sportclinic, weist die Vorwürfe scharf zurück. "Offensichtlich gibt es Ärzte, die hier Geschäftsfelder vermuten, wo es keine gibt. Es ist nicht wahr, dass die Notärzte zwangsweise Patienten in die sportclinic zuweisen, sondern sie entscheiden situationsbedingt", dementiert Grassegger die Anschuldigungen. Für die Rettungskräfte gäbe es einen Leistungskatalog, der zeige, welche Behandlungen die Privatklinik übernehmen kann.

Notarzt nicht verzichtbar
Aufgrund der Überlastung der Straßen im Winter werden manche Patienten zur vorübergehenden Behandlung in die sportclinic gebracht, um danach in das weiterbehandelnde Krankenhaus überstellt zu werden. "Der Notarzt wäre sonst rund drei Stunden aus seinem Einsatzgebiet, das ist nicht tragbar. Es existiert kein Fall, wo Patienten nach notärztlicher Einweisung eine Rechnung erhalten haben, die beim Patienten Unmut ausgelöst hätte. Ich lade Herrn Bernhard Ernst ein, bei uns vorbeizukommen und sich vor Ort ein Bild zu machen", so Grassegger. Die Zusammenarbeit mit den Notärzten läuft laut Bezirksstellenleiter Daniel Rainer ausgesprochen gut, da es im Grunde die gleichen Ärzte sind wie vor der neuen Notarztregelung. Nur wenige seien neu.

Geht es ums Geld?
"Es ist haltlos, den Notärzten vorzuwerfen, dass sie ihre Entscheidungen aufgrund ihres Anstellungsverhältnisses treffen. Als Mediziner tut man das, was der Patient will und braucht. Jeder Patient wird darüber aufgeklärt, welche Möglichkeiten es im Umfeld gibt. Natürlich übernimmt umso mehr der Notarzt die Entscheidung, je schwerer die Verletzungen und die Beeinträchtigungen sind", erklärt Rainer seine Sicht der Situation. Es stellt sich in dieser Causa bei der Anfrage an LR Tilg die Frage, ob es hier - wie üblich - ums Geld geht. Schließlich fließt bei jeder Behandlung und jedem Klinikaufenthalt Geld von der gesetzlichen und, falls vorhanden, von der privaten Versicherung.

Grassegger und Rainer dementieren die Vorwürfe bez. der Notärzte.
Die Anfrage stellte Ernst im Juli. Eine Antwort sollte bald kommen.
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