Wahre Patrioten oder doch Ewiggestrige?

Foto: Julius Skamen

BEZIRK (fh). Hans Moser und Alois Wechselberger haben eine Schützenkompanie gegründet, die über die Landesgrenzen hinaus wirken soll. Südtiroler, Ladiner, Nord-, West- und Osttiroler sind bei den Alttyroler Schützen dabei, doch wirklich erwünscht scheint die Kompanie nicht zu sein. Alois Wechselberger, Hauptmann Moser und seinen Gefolgsleuten bläst ein rauer Wind entgegen, denn zu einem bekennen sie sich ganz klar – die Wiedervereinigung mit Südtirol. Seit Anfang dieses Jahres ist die Gründung der Alttyroler Schüzten rechtskräftig und es gibt kaum ein Thema, das bisher für mehr Wirbel innerhalb des Schützenbundes gesorgt hat. „Wir haben diese Gesamttiroler Kompanie ins Leben gerufen weil wir wollen, dass diese Europaregion zusammenwächst. Wir sind sehr viel in Südtirol unterwegs, um unsere Philosophie des Schützenseins zu verbreiten und unsere Mitgliederzahlen steigen stetig. Für uns ist Schütze zu sein mehr als nur ein Tracht zu tragen und unser Dorf ist ganz Tirol“, gibt sich Alois Wechselberger patriotisch. Der Ex-FPÖ-Mandatar hat mit Ressentiments gegenüber seiner Person zu kämpfen: „Man hat uns aufgrund der Gründung der Alttyroler Schützen enorm angefeindet, uns in Südtirol die Staatspolizei auf den Hals gehetzt und uns mit anonymen Anzeigen im Bezug auf das Waffengesetz verunglimpft. Was wir wollen ist nicht der Streit sondern eine friedlich existierende Schützenkompanie, die diesseits und jenseites der Grenzen agieren kann“, erklärt Hauptmann Moser.

Kulturpolitisches Engagement?
„Wir wollen nichts von Parteipolitik wissen, denn wir sehen unsere Aufgabe im kulturpolitischen Bereich. Wir wollen die Europaregion mit Leben erfüllen und die Alttyroler Schützen sind hier auf dem richtigen Weg. Derzeit haben wir rund 700 (aktive und inaktive) Mitglieder und bei den unter 30-Jährigen einen sehr großen Zuspruch“, erklärt Alois Wechselberger.
Angesprochen auf die Wiedervereinigung mit Südtirol bekennen sich die beiden Schützen klar und deutlich: „Auf diesem Dampfer sind wir schon drauf und das verhehlen wir auch nicht. Die Südtirolfrage ist sehr speziell und wird in Nordtirol ganz anders wahrgenommen“, so Wechselberger. Vielleicht ist es gerade dieses klare Bekenntnis, das die Alarmglocken bei so manchem Politiker und Schützenfunktionär läuten lässt, denn die Angst vor einer Radikalisierung der Jugend geht um.

Doppelstaatsbürgerschaft
Wechselberger und Moser haben bereits 2.000 Unterschriften für die Doppelstaatsbürgerschaft von Südtirolern gesammelt und sehen sich im Aufwind. Nationalrat und Südtirolreferent Hermann Gahr kennt die Anliegen der Alttyroler Schützen: „Man sollte diese Gruppierung keinesfalls ausschließen aber ich bin klar gegen eine Politisierung der Schützen in Nordtirol. Die Alttyroler Schützen haben sich klar positioniert und sammeln Unterschriften für die Doppelstaatsbürgerschaft – sie sind daher nicht unpolitisch“, erklärt Gahr.

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