Unglaublicher Finalfight geht an die Fivers

Kresimir Marakovic und die Schwazer Silberstiere mussten sich im Cupfinale den Fivers knapp mit 33:31 knapp geschlagen geben.
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Ein Spiel, das an Dramatik, Leidenschaft und Kampfgeist kaum zu überbieten war, keinen Verlierer verdient hatte und letztlich doch einen Sieger ausweisen musste - das alles gab es gestern beim ÖHB-Cupfinale zwischen den Fivers und dem ULZ Sparkasse Schwaz. Nach zweimaliger Verlängerung, unglaublichem Kampf, bedingungslosem Einsatz und Willen mussten sich die Silberstiere dem amtierenden Meister knapp mit 33:31 (12:10, 24:24, 29:29) geschlagen geben.

Dieses Spiel zu Papier gebracht, gebe Stoff für einen Bestsellerkrimi. Spannung pur, Emotionen, Härteeinlagen, Teamgeist, bedingungsloser Einsatz, Leidenschaft, Jubel und Tränen verpackt in 80 Minuten Cupfinale liefern die Vorlage dafür. Doch der Reihe nach: Zunächst musste der Titelverteidiger, das ULZ Sparkasse Schwaz, bereits vorab einen Seitenhieb einstecken. Abwehrspezialist und Routinier Mindaugas Andriuska musste verletzungsbedingt (Thrombose im Oberarm) auf das Finalturnier verzichten.

„Der Ausfall von Mindaugas trifft uns natürlich sehr. Er ist ein Krieger, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt, nie zurücksteckt oder aufgibt. Er wollte natürlich beim Finale dabei sein, aber die Gesundheit steht an erster Stelle“, äußerte sich ULZ-Coach Thomas Lintner vorab zum Ausfall von Mindaugas Andriuska.

Das Finale selbst startete mit einer raschen 3:1-Führung (5 Minuten) für die Gastgeber. Die Schwazer konnten aber wenig später zum 5:5 ausgleichen und im Anschluss die Partie stets offen halten. Die vom ULZ-Trainerduo, Thomas Lintner und Erwin Gierlinger, perfekt eingestellten Silberstiere verlangten dem amtierenden Meister bereits in den ersten 30 Minuten alles ab, steckten nie auf und verbissen sich in Spiel und Gegner. ULZ-Kreisläufer Andreas Lassner musste Mitte der ersten Halbzeit mit einem Cut auf der Stirn aus der Partie, konnte später aber mit Turban wieder einlaufen. Mit der Pausensirene konnte ULZ-Flügelakteur Manuel Gierlinger per Siebenmeter auf 12:10 verkürzen.

Im zweiten Durchgang blieben zunächst die Fivers am Drücker, führten nach 43 Minuten mir drei Toren Vorsprung 19:16. Die darauf folgenden fünf Minuten gehörten klar den Silberstieren. Mit unglaublicher Kampfkraft und cleverem Spiel gelang es dem Titelverteidiger in Minute 48 (20:20) auszugleichen. Die Schwazer lieferten sich in weiterer Folge einen bedingungslosen Schlagabtausch. Die Wiener legten vor, das Lintner-Team zog nach. Die 1400 Zuschauer in der Hollgasse hielt nichts mehr auf ihren Sitzen. Die 1370 Fivers Fans peitschten ihre Mannschaft nach vorne, wollten unbedingt ihr Team siegen sehen. Die 30 mitgereisten ULZ-Supporters hielten dagegen, wussten um die Eigenschaft ihrer Silberstiere, nie ein Spiel aufzugeben. Nach der regulären Spielzeit konnten sich weder die Fivers noch die Schwazer als Cupsieger 2012 feiern lassen. Die 60 Minuten brachten keinen Sieger, sondern je 24 Tore auf beiden Seiten.

2x5 Minuten Verlängerung sollten die Entscheidung herbeiführen. Fivers Spielmacher Vytautas Ziura brachte die Fivers in Front, ULZ-Toptorschütze Christoph Svoboda (9 Treffer) stellte postwendend wieder den Ausgleich her. Beim Spielstand von 28:26 sah der amtierende Meister bereits wie der sicherer Sieger aus, doch die starke ULZ-Defensive ließ in den zweiten fünf Minuten der Verlängerung lediglich einen Treffer der Gastgeber zu, sodass nach 2x5 Minuten Verlängerung und einem Ergebnis von 29:29, das Nervenkostüm aller Beteiligten erneut auf die Probe gestellt wurde. Weitere 2x5 Minuten Verlängerung mussten über den Cupsieger 2012 entscheiden. Die Schwazer konnten 87 Sekunden vor dem Ende, noch einmal durch einen Treffer von Sebastian Feichtinger auf 32:31 verkürzen, ehe Vytautas Ziura mit seinem finalen Wurf den 33:31-Endstand und den damit verbundenen Cupsieg für die Fivers besiegelte. Aus subjektiver Sichtweise schließt der Krimi mit dem falschen Sieger, die Sympathien gehören, ob der beeindruckenden Leistung, den aufopfernd kämpfenden Unterlegenen. Motivation genug für eine Fortsetzung in der kommenden Saison.

„Wir haben heute ein unglaublich geiles Spiel abgeliefert. Die Stimmung und dieser Fight waren einfach genial. Wir haben gekämpft und wirklich alles aus uns herausgeholt. Ich bin stolz auf unsere Leistung. Wir haben gezeigt, dass wir jede Mannschaft in Österreich fordern können. Am Ende haben Nuancen entschieden, wir hätten den Sieg genauso verdient gehabt“, erklärt ein emotionaler Julius Hoflehner unmittelbar nach Spielende.

„Unser Einsatz war heute sensationell, wir sind über uns und unserer Schmerzgrenze hinausgewachsen, haben nie aufgesteckt und stets an unsere Chance geglaubt. Entscheidend waren am Ende zwei, drei Situation in der Deckung, wo wir zu langsam agierten sowie fehlende Konzentration im Angriff, die uns den Sieg gekostet haben. Ein Lob an die ganze Mannschaft, das Betreuerteam und die mitgereisten Fans, die uns immer wieder nach vorne getrieben haben“, resümiert Andreas Lassner die Partie.

„Wir haben heute gegen einen Gegner gespielt, der qualitativ, finanziell und von der Erfahrung in Entscheidungsspielen uns gegenüber deutlich überlegen ist. Wir haben heute mit nur einem Legionär (Kresimir Marakovic, Anm.) gespielt und gezeigt, dass wir mit Kampf und Leidenschaft die Partie offen gestalten konnten und eigentlich unglücklich verloren haben. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, wie sie sich heute präsentiert hat. Ich hoffe, dass wir auch in den kommenden Spielen und in der nächsten Saison diese Leidenschaft mitbringen“, zeigt sich ULZ-Torhüter Christian Aigner zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

„Ein Wahnsinnmatch, ein unvergessliches Erlebnis. Unserer Mannschaft hat gekämpft bis zum Umfallen, nie aufgegeben und gezeigt was in ihr steckt. Wir sind stolz auf unsere Jungs“, lautete der einhellige Tenor der mitgereisten ULZ-Fans.
„Gratulation an die Fivers. Sie hatten heute am Ende das Glück auf ihrer Seite. Das Spiel war atemberaubend, bis zuletzt Spannung pur. Eine bessere Werbung für den Handballsport gibt es nicht. Unsere Jungs haben sich sensationelle verkauft und gezeigt was in ihnen steckt“, erklärt ULZ-Pressesprecher Dominik Stecher.

„Dieser Titel hat einen enorm hohen Stellenwert. Letztes Jahr sind wir ja auch unglücklich im Halbfinale gegen Schwaz ausgeschieden. Heute haben wir den Cuptitel gegen eine fantastisch kämpfende Mannschaft gewonnen. Die Schwazer sind im positiven Sinne Kampfschweine. Wir haben das Letzte aus uns herausgeholt", schildert Fivers Kapitän Christoph Edelmüller die Cupschlacht.

Fivers Margareten gegen ULZ Sparkasse Schwaz
Ergebnis: 33:31 (12:10, 24:24, 29:29)
Zuschauer: 1400
Schiedsrichter: Brkic/Jusufhodzic
ULZ-Tore: Svoboda (9), Gierlinger (7), Feichtinger (6), Marakovic (3), Hoflehner (2), Lassner (1), Zangerl (1), Posch (1), Pöhl (1)
Fivers-Tore: Fuger (6), Kirveliavicius (5), Ziura (5), Kolar (4), Hellerich (3), Eitutis (3), Edelmüller (3), Abadir (2), Jonas (1), Merten (1)
Rot/3x2Minuten: Abadir, Kolar (beide Fivers)

Fakten zum Cup Final4
Termin: 13./14. April – Sporthalle Margareten (1050 Wien, Hollgasse 3)
Halbfinale 1: ULZ Sparkasse Schwaz - WAT Fünfhaus 28:22 (15:14)
Halbfinale 2: Fivers Margareten - Bregenz Handball 32:28 (19:12)
Finale: Fivers Margareten - ULZ Sparkasse Schwaz 33:31 (12:10, 24:24, 29:29)

Nächstes Heimspiel:
Samstag, 05. Mai 2012, 19.00 Uhr (U20: 17.00 Uhr), Osthalle Schwaz
ULZ Sparkasse Schwaz gegen Union Leoben

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