Schluss mit der perfekten Welle?

2Bilder

Der Kampf der Generationen birgt Gefahr einzigartiges Projekt im Bach untergehen zu lassen.

SCHWENDAU (bs). Wellenreiten in den Bergen soll möglich werden. Die Gemeinde Schwendau und der Ziller wurden unter vielen Standorten in Österreich für dieses Projekt ausgewählt. Ein Vorhaben, das TVB-Obmann Andreas Hundsbichler von Anfang an begeistert hat. „Damit hätten wir ein Alleinstellungsmerkmal und die kooperierenden Firmen haben Werbekanäle und hohe Budgets. Die Region Mayrhofen-Hippach würde weltweit noch bekannter werden. Der Markt mit 35 Millionen Surfern auf dem Globus bietet ein riesiges Potenzial“, stellt sich Hundsbichler hinter das Projekt.

Errichtung kostet 3 Millionen
Die Welle würde laut dem Konzept der Firma Dreamwave und Professor Markus Aufleger von der Universität Innsbruck, eine Höhe von 1,50 Metern auf einer Breite von 20 Metern fassen. Für das Projekt mit Surfshop, Cafe, Liege- und Wellnessbereich würde eine Fläche von 10.000 Quadratmetern beansprucht werden. Da viel Erdbewegung nötig sein wird, würden sich die Kosten auf 3 Millionen Euro belaufen. Im Frühjahr 2012 könnte die einjährige Bauzeit starten. „Finanziert werden kann ein solches Projekt natürlich nur durch den laufenden Betrieb. Der TVB gibt eine Finanzspritze von etwa 150-180.000 Euro anfangs dazu“, erklärt Hundsbichler. Pro Tag könnten maximal 200 Surfer einen Ritt auf der Welle machen. Als Sponsoren mit an Bord sind bisher Red Bull und die Surf- und Bekleidungsmarke Billabong. Aus dem Projekt erhofft sich die Firma Dreamwave ein weltweites Patent, denn im Unterschied zu ähnlichen stehenden Wellen ist in Schwendau keine Pumpanlage erforderlich, sondern wird mit der natürlichen Wasserkraft entstehen.

Anrainer in Panik
Besorgt und ängstlich zeigen sich die unmittelbaren Anrainer. „Hauptgrund dafür ist die Angst vorm Lärm, der bei Events entstehen würde. Wir eruieren derzeit mit den Firmen die genauen Details des Konzeptes um zu sehen, wo es Probleme geben könnte. Erst wenn dies mit den Anrainern geklärt ist, wird der Gemeinderat raumordnerisch tätig werden“, erklärt Schwendaus Bürgermeister Franz Hauser den Stand der Dinge. Betreiber der Anlage würde höchstwahrscheinlich die in Mayrhofen ansässige Sportartikelfirma Moreboards sein. Andi Pramstraller vom Verein „Aufgeaz“ ist enttäuscht von den Reaktionen der Anrainer.

Abgestempelt als Gauner
„Die Jugend wurde als Gesindel das kein Geld hat beschimpft. Alles nicht wahr, schließlich ist die Ausrüstung wie beim Snowboarden mit hohen Kosten verbunden. Es gibt nur engstirnige Argumente ohne Weitblick zu hören. Wenn wir das liegen lassen und es woanders umgesetzt wird, wäre das sehr schade für die Einheimischen und den Tourismus“, verteidigt Pramstraller die junge Generation. Seine Meinung teilt auch der TVB-Obmann. „Ich finde es schlimm wenn man junge Menschen als Gauner betitelt. Man sollte sie fördern statt abzustempeln. Ich halte an dem Projekt fest, aber ich werde auch die Anliegen der Anrainer ernst nehmen“, so Hundsbichler.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schwaz auf MeinBezirk.at/Schwaz

Neuigkeiten aus Schwaz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksBlätter Schwaz auf Facebook: MeinBezirk.at/Schwaz - BezirksBlätter

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schwaz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.