Camaur
Als Lehrling ist auch Eigeninitiative gefragt
Der Friseurberuf erfreut sich noch immer großer Beliebtheit, auch wenn sich vieles in den letzten Jahren geändert hat.
SPITTAL. Carolin Camaur führt seit Jänner 2023 den Familienbetrieb Camaur – der Friseur, ist außerdem seit Mai 2023 die Spittaler Bezirksinnungsmeisterin der Friseure und weiß genau, wie die Lehrlingssituation im Bezirk Spittal aussieht.
Anders, aber nicht schlechter
"Keine Frage – so wie in den 90er-Jahren, wo wir im Betrieb schon mal sechs bis acht Lehrlinge ausgebildet haben, ist es heute nicht mehr. Aktuell bilde ich zwei Lehrlinge aus, ein Mädchen im ersten Lehrjahr und ein Mädchen im dritten Lehrjahr." Ein wenig schwieriger sieht die Situation Richtung Oberkärnten aus: "Nach den ganzen Krisen der letzten Jahre gibt es viele Friseurbetriebe, die einfach keine Lehrlinge mehr ausbilden wollen und können. Etliche sind sogar nur noch als ,Ein-Mann-Betrieb‘ unterwegs." Aber mehr gejammert wird nicht: "Das heißt aber nicht, dass es nun schlechter ist, nur eben anders, und anders ist ja auch gut", schmunzelt die engagierte Bezirksinnungsmeisterin.
Mehr Eigeninitiative
Worauf Carolin Camaur als Lehrlingsausbildnerin besonders viel Wert legt, ist die Eigeninitiative eines jeden Lehrlings. "Die Wirtschaftskammer Kärnten mit unserer Innung ist sehr bestrebt, dass in Bezug auf die Lehrlingsausbildung etwas weitergeht." Damit spricht sie vor allem den Landes- und Bundeslehrlingswettbewerb an. "Hier können die Lehrlinge nicht nur ihr Talent zeigen, sondern müssen zuvor auch ganz viel auf freiwilliger Basis üben." Werden dann tolle Erfolge erzielt, ist es nicht nur eine Bestätigung für Lehrlinge und Ausbildner: "In weiterer Linie sind solche Wettbewerbserfolge auch eine positive Werbung für den Betrieb", so Camaur, deren Lehrling Angelina heuer im Frühling den zweiten Platz beim Landeslehrlingswettbewerb holte.
Modebewusstsein
Neben diesem Interesse und einem Talent für den Friseurberuf sollten die Friseurlehrlinge auch ein gewisses Modebewusstsein mitbringen, denn: "Viel zu oft wird gerade in den ländlichen Regionen vergessen, dass wir Haarstylisten ja in einem Modeberuf arbeiten und mit den Trends gehen müssen. Früher oder später danken es einem die Kunden und der Kreislauf wird geschlossen", erklärt Camaur abschließend.
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