Pumplärm im Mölltal
Bürgerinitiative: "Maßnahmen sind Peanuts"
Verbund investierte 300.000 Euro in Schalldämpfung. Für Bürgerinitiative noch immer zu wenig.
REISSECK (ven). Ein großer Tag der offenen Tür mit fast 3.000 Besuchern der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck – mittendrin auf mehreren Plakaten der Protest der Bürgerinitiative "für ein lebenswertes Unteres Mölltal" (BI) gegen die Schallemissionen des Pumpbetriebes.
300.000 Euro investiert
Rund 300.000 Euro hat der Verbund bereits in technische Maßnahmen investiert, um die Emissionen einzudämmen. Dazu wurden auch zwei Schalldämpfer im Krafthaus Rottau eingebaut. "Es ist keine Frage des Geldes, sondern wie man die Emissionen wegbekommt", so Verbund-Sprecher Robert Zechner. "Es galt, eine technisch wirksame Lösung zu erarbeiten, die Mittel dafür waren der BI auch zugesagt." Dieser Schalldämpfer sei auch eine technische Pionierleistung, die es in dieser Form noch nicht gab. Seit zwei Jahren sei man mit der BI in Gesprächen und lade sie immer wieder ein, sich selbst von der Arbeit des Schalldämpfers zu überzeugen.
Sprecherin nicht anwesend
Alexandra Königsreiner, Sprecherin der BI, war beim Tag der offenen Tür nicht anwesend: „Schade, dass Frau Königsreiner keine Zeit fand, wir konnten der Bevölkerung an diesem Sonntag die neuen Schalldämpfer im Echteinsatz vorführen“, so Zechner.
Schalldämpfer im Einsatz
Just am Tag der offenen Tür war viel zu viel Strom aus Wind- und Sonnenkraftwerken im Stromnetz, der keine Verbraucher fand: „Weil aber Erzeugung und Verbrauch im Stromnetz in jeder Minute exakt übereinstimmen müssen, wurden unsere Pumpspeicherkraftwerke an diesem Sonntag für die Netzstabilisierung angefordert.“ Sowohl das Kraftwerk Malta-Hauptstufe als auch das neue Kavernenkraftwerk Reißeck II liefen im Pumpbetrieb.
"Peanuts und lächerlich"
Für Königsreiner "kein Tag zum Feiern. Was bisher vom Verbund investiert wurde, sind im Vergleich zum Konzerngewinn doch nur Peanuts und lächerlich." Für sie ist die Plakataktion ein "stiller Protest von Menschen, die immer hinter der Wasserkraft standen und auch heute noch stehen und sich für eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation ihrer Lieben und zukünftigen Generationen einsetzen." Der Pumpbetrieb sei nach wie vor sehr laut.
Andere Töne auf Facebook
Beim Verbund sieht man die Aktion sehr gelassen: „Wir haben zwei Jahre lang an einer technisch sehr anspruchsvollen Lösung gearbeitet, und sogar die BI hat noch am Sonntag auf Facebook öffentlich bekannt, dass die Schalldämpfer funktionieren und die Pumpen 'dosiert' wahrnehmbar seien“, so Zechner.
Sobald die Witterung stabil ist, wird der Verbund neuerliche Schallmessungen beauftragen, die dann objektiv die Funktionstüchtigkeit der Schalldämpfer im Kraftwerk bestätigen sollen.
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