Inklusion am Arbeitsmarkt im Bezirk
"Es schafft viele Vorteile"

Symbolbild | Foto: AdobeStock/Marcos
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Jennifer Rainer ist Betriebskontakterin im Bezirk Spittal. MeinBezirk.at hat mit der Autark-Mitarbeiterin über das Thema Inklusion gesprochen.

Woche: Welche Aufgaben haben Sie als Betriebskontakterin im Bezirk genau?
Rainer: Als regionale Ansprechpartnerin im "NEBA" Betriebsservice informiere und berate ich Betriebe zum Thema Arbeit und Behinderung im Bezirk Spittal. Meine Aufgabe ist es, Vorurteile und Ängste gegenüber der Personengruppe Menschen mit Behinderung abzubauen und Unternehmen zu zeigen, dass man auch trotz einer Behinderung sehr wohl arbeitsfähig ist und einen wertvollen Beitrag leistet. Ebenso beraten und unterstützen wir die Betriebe im wirtschaftlichen Kontext. Hierzu gehört das aktuelle Fördermanagement, rechtliche Rahmenbedingungen (Kündigungsschutz) und auf Wunsch auch die Unterstützung beim Recruiting von Lehrlingen und Personal im Allgemeinen.

Laut Statistik Austria hat jede 5. Person eine Behinderung in Österreich. Inwiefern unterstützt Autark diese Menschen?
Das Spektrum an Einschränkungen und/oder Behinderungen ist sehr breit und divers. Wir unterstützen Jugendliche und Erwachsene, die Lernschwächen oder Sinnesbehinderungen haben sowie jene, die an einer psychischen Erkrankung leiden. Vor allem Letzteres nimmt stetig zu. Wichtig ist zu erkennen, dass es um die Fähigkeiten und Stärken der Personen geht. Wenn die Fähigkeiten einer Person in einem Unternehmen genau da eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden, dann ist das schon Inklusion. Ein besonders wichtiger Teil unserer Arbeit ist es auch Betriebe und bestehende Mitarbeiter*innen bei der Arbeitsplatzerhaltung zu unterstützen. Gerne bieten wir auf Wunsch auch Workshops und Schulungen an, die bedarfsgerecht auf Unternehmen abgestimmt werden.

Welchen Mehrwert bieten Menschen mit Behinderung den umliegenden Betrieben?
Die Integration der richtigen Person am richtigen Arbeitsplatz schafft sowohl wirtschaftlich als auch sozial viele Vorteile. Die Erfahrung zeigt uns daher, dass eine offene Unternehmenskultur und Engagement von Führungskräften und Mitarbeitenden ein wichtiger Erfolgsfaktor sind. Ich bin selbst Betriebswirtin und weiß, welche Bedenken die Betriebe haben. Doch wenn man sich dem Thema öffnet und die Unterstützung annimmt, die wir bieten, dann ist man schon auf einem sehr guten Weg.

Wie ist die aktuelle Lage bei den Betrieben im Bezirk?

Die Unternehmen im Oberkärntner Raum berichten grundsätzlich über sehr gute Erfahrungen in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Viele Betriebe sind sich ihres sozialen Auftrags bewusst und es findet ein Umdenken statt. Besonders interessant wird es, wenn man die Stärken einer Person in einen Bereich integriert, der genau von diesen Fähigkeiten profitiert. Auch aufgrund des derzeitigen Arbeitskräftemangels öffnen sich die Betriebe dieser Personengruppe zunehmend.

Gibt es diesbezüglich Vorzeigebetriebe im Bezirk?
Sowohl die XXXLutz KG als auch die iDM Energiesysteme GmbH in Spittal haben erkannt, dass Menschen mit Behinderungen entsprechende Fähigkeiten und Talente besitzen, die ihr volles Potenzial entfalten, wenn man sie richtig einsetzt. Die Unternehmen sind offen gegenüber unserer Zielgruppe und bemüht, dass auch bestehende Mitarbeiter*innen im Umgang mit unserer Zielgruppe sensibilisiert werden. Wichtig ist auch, dass Bewerber*innen die Chance auf ein Vorstellungsgespräch und Praktikum bekommen. Lebensläufe sagen nicht immer viel aus. Es ist wichtig, die Person hinter dem Blatt Papier kennenzulernen, denn nur dann kann man auch wirklich sagen, ob das was werden könnte oder eher nicht.

Wie wollen Sie weiter vorgehen, um noch mehr Menschen in den Arbeitsmarkt zu inkludieren?

Mein Ziel ist es, die Betriebe im Raum Spittal mit den entsprechenden Informationen zum Thema Arbeit und Behinderung zu beraten. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei, dass ich ein berufliches Netzwerk schaffe und die Betriebe einen regionalen Ansprechpartner haben.

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Jennifer Rainer | Foto: autark
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