Entlang der Drau bei Sachsenburg werden auch ökologische Ziele verfolgt
Hochwasserschutz im Bezirk Spittal geht weiter
SACHSENBURG. Der Hochwasserschutz im Bezirk Spittal geht weiter. Während an der Möll die im April begonnenen Arbeiten voll im Gange sind und 2020 abgeschlossen werden sollen (wir berichteten), packt das Land Kärnten noch im November nicht weit von der Möllmündung entfernt den Bereich der Drau zwischen der Draubrücke und der der B 100 (Drautal Bundesstraße) an. Es ist vorgesehen, die Bauarbeiten, die über den Schutz vor Hochwasser hinaus auch ein ökologisches Ziel verfolgen, schon im Herbst 2019 abzuschließen. Die Federführung hat wieder Projektleiter Herbert Mandler inne.
Fast eine Million Euro
Die Gesamtkosten für die flussbaulichen Maßnahmen betragen 950.000 Euro. 75 Prozent davon trägt der Bund, die restlichen 25 Prozent die Drau-Interessenten (Verbund Hydro Power, Österreichische Bundesbahnen, Landesstraßenverwaltung sowie ASFINAG und die Gemeinden von Sachsenburg bis Spittal).
„Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus stellt für die Neugestaltung der Drau in diesem Projekt insgesamt 712.500 Euro zur Verfügung. Damit wird wertvoller Siedlungs- und Wirtschaftsraum in Kärnten vor Hochwasser besser geschützt und die Drau ökologisch verbessert“, stellt Bundesministerin Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus fest.
Altarm und Biotop neu
Bedingt durch die Eintiefung der Drau-Flusssohle flussabwärts von Sachsenburg wird zunächst das Ufer von der Bundeswasserbauverwaltung Kärnten renaturiert und erweitert. Dazu werden ein Altarm und ein Biotop angelegt. Der Altarm ist 285 Meter lang mit einer Sohlbreite von sechs Metern. Die neu geschaffenen flachen Uferbereiche erhalten überdeckte Steinschlichtungen und werden entsprechend bepflanzt. Das neue Biotop soll etwa 3.000 Quadratmeter groß sein, der bestehende Uferbegleitweg am rechten Drauufer wird an das neue Ufer verlegt.
Das Bauvorhaben in Sachsenburg verfolgt im Detail folgende Ziele:
Durch die Verbreiterung des Flusses sowie die neuen Neben- und Altarme wird die Sohleintiefung langfristig gestoppt und der Hochwasserschutz für die umliegenden Siedlungsbereiche deutlich verbessert. Es werden zirka 13.500 Quadratmeter neue Natura 2000-Flächen geschaffen.
Aushubmaterial nach Möllbrücke
Das überschüssige Aushubmaterial wird für das Hochwasserschutzprojekt in Möllbrücke verwendet (kurze Transportwege und dadurch Kostenreduzierung). Bei all diesen Maßnahmen wird die Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit berücksichtigt. Durch entsprechende Baumethoden wird die flussmorphologische Strukturvielfalt erhöht, wodurch viele wichtige Lebensräume von Pflanzen und Tieren nicht nur erhalten, sondern auch neu geschaffen werden.
47 weitere Maßnahmen an der Oberen Drau sind noch in Planung..
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