In Millstatt heißt es: "Faschingisda"

- Das neue Prinzenpaar: Anita Szabó und Johann Plamenig
- hochgeladen von Michael Thun
Trotz dreimaliger Versuche ging die Sprengung des Sprungturms in die Hose
MILLSTATT. Mit einer ausgefeilten Choreographie hat das Millstätter Narrenparlament (MiNaPa) die Fünfte Jahreszeit unter dem Motto "Faschingisda" eingeläutet. Im Freien, vor dem Badehaus, hat das bisherige Prinzenpaar Sabine I. (Sabine Brandner) und Prinz Gaudius von Lustig XX. (Gerry Maier) die Regentschaft an die aus Ungarn stammende Prinzessin Anita I. (Anita Szabó) und Prinz Gaudius XXI. (Johann Plamenig) abgetreten.
Zuvor waren unter den Klängen des Radetzkymarsches MiNaPa und Millstätter Parlamentarier, Gastgilden aus Baldramsdorf, Möllbrücke und Spittal mit den heimischen Gardemädchen einmarschiert. Dazu gehörte auch die neu formierte Lady-Garde. Die Idee zu dieser in Österreich wohl einzigartigen Institution hatte die abgetretene Prinzessin Sabine Brandner als Gardeministerin. Der Formation gehören ferner Monika Peitler, Prinzessin von 2015/16, Kathrin Görtschacher, Hofschreiberin Stellvertreterin, Andrea Nickmann und Astrid Brandner an.
Ehrenpräsident Manni Maier stellte als neuen Präsidenten Manfred Schlögl vor, bevor der gleichfalls neue Hofnarr Nina Fercher, Prinzessin 2014/15, den baufälligen Zustand des Sprungturms beklagte und dessen Sprengung noch im Verlauf der Inaugurationszeremonie ankündigte. Zuvor aber musste die von Vizebürgermeister Albert Burgstaller vorgetragene Betriebsordnung für das Rathaus in der Faschingszeit akzeptiert werden.
Darin verpflichten sich die Narren, "jegliches arbeitende Volk, Mäuse, Ratten und sonstiges Ungetier nicht als Faschingsrequisite zu verwenden und bei der Schlüsselrückgabe in voller Stückzahl zurück zu geben". Auch dürften "jegliche Anträge, mögen sie noch so unwichtig oder wichtig sein", nicht zu Konfetti geschrettert werden. Zu guter Letzt mahnte der ÖVP-Politiker: "Es ist so zu wirtschaften, dass aus unseren Roten Schwarze werden - Zahlen natürlich!"
Um dem Genüge zu tun und die "horrenden Sanierungskosten" zu sparen, wurde unter Anleitung des "ausgebildeten Pyromanen des MiNaPa", Sprengmeister Klaus Sommeregger, versucht, den denkmalgeschützten Sprungturm in die Luft zu jagen. Jeweils gut behelmt scheiterten aber Burgstaller, die Gemeinderäte Dorothea Gmeiner-Jahn und Johanna Hössl sowie im dritten Versuch auch das frisch gekürte Prinzenpaar daran.
Man machte sodann gute Laune zum bösen Spiel, applaudierte unter "Jo-Mei"-Rufen den Gardemädchen zu ihrem Auftritt, stimmte "unplugged" das Millstätter Faschingslied ("Der Faschingisda") an und erfreute sich am finalen Feuerwerk - neben dem noch unverrückt stehen gebliebenen Sprungturm.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.