"Mobilfunk ist nicht gefährlich"

- Das Thema Handymasten und Mobilfunk erhitzt die Gemüter der Gegner und Befürworter
- hochgeladen von Verena Niedermüller
Gregor Wagner, Sprecher des Forums Mobilkommunikation, möchte mit Mythen aufräumen.
SPITTAL (ven). Der Vortrag vom Leiter der Selbsthilfegruppe Elektrosmog Josef Neuschitzer, dem Baubiologen Armin Rebernig und Umweltmediziner Dieter Schmidt, der kürzlich im Spittaler Stadtsaal statt fand, erhitzte die Gemüter der Mobilfunkindustrie.
WHO sage nein
Gregor Wagner, Pressesprecher des Forums Mobilkommunikation (FMK) widerlegt die von Neuschitzer vorgebrachten Thesen, Mobilfunk sei schädlich für Menschen und Pflanzen. "Die WHO sagt eindeutig 'Nein'. Die beschriebenen Krankheiten entstehen durch Zustände, die durch die Angst entstehen, die geschürt wird", so Wagner.
Krebserkrankungen rückläufig
Neuschitzer erläuterte, dass "ein Vieltelefonierer einem 36-fachen Risiko ausgesetzt ist, an Krebs zu erkranken." Wagner dementiert: "Es gibt keine wissenschaftlich anerkannte Studie dazu." Österreich sei ein "Heavy User Land", derzeit seien 15 Millionen SIM-Karten im Umlauf. "Man muss sich nur die Krebsstatistik - besonders die der Hirntumore - ansehen. Seit Einführung des flächendeckenden Mobilfunks in Österreich 1995 sank die Anzahl der Neuerkrankungen von 5,8 auf 5,1 pro 100.000", so Wagner.
Naila nicht wiederholbar
Eine bekannte Studie zum Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und der Mobilfunknutzung ist die sogenannte "Naila-Studie". "Niemand hat es geschafft, die Studie zu reproduzieren. Oberfeld hat dem ganzen noch eines draufgesetzt: Er hat eine Studie über einen Standort verfasst, an dem nie ein Sender gewesen ist. Er wurde geklagt, es endete mit einem Vergleich und er hat seine Studie zurückgezogen", erklärt Wagner.
Gesetz für die Errichtung
In der österreichischen Gesetzgebung ist verankert, dass bei der Errichtung von Mobilfunkstationen der Schutz der Gesundheit gewährleistet sein müsse. Wenn keine Gefahr von Handymasten ausgehe, warum ist dies dann im Gesetz verankert? Wagner: "Natürlich hat die Gesetzgebung definiert, dass die Anlagen so gebaut werden, dass nichts passieren kann."
Mikrowelle ist nicht gleich Mikrowelle
Der Terminus technikus für "Mikrowellen", die von der Station ausgingen, sei zwar richtig, würde aber oft falsch verwendet. "Wenn man Mikrowellen, die in einem Mikrowellenherd sind, mit einer Leistung von 1.000 Watt auf einen kleinen Punkt konzentrieren würde, wie dies am Kopf beim Telefonieren der Fall ist, ist es natürlich gefährlich. Mobilfunkstationen übertragen aber nicht Leistung, sondern Information. Theoretisch würde nur das Körpergewebe leicht erwärmt werden", erklärt Wagner. An die Antenne eines Radio- oder TV-Senders würde sich Wagner "nicht mehr anlehnen, da überschreite ich definitiv Grenzwerte". Die Leistung von Mobilfunkstationen wäre dafür zu gering.
Wenig neue Standorte
In punkto Standorte wird sich laut Wagner in Österreich nicht mehr viel tun. "Die bestehenden Anlagen werden lediglich auf den LTE-Standard auf- beziehungsweise umgerüstet", erklärt er die weitere Vorgehensweise.


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