Motorradsaison startet
Polizei mahnt zu Vorsicht und Kontrolle

- Helmut Allmayer vom Bezirkspolizeikommando
- Foto: Privat, Lukas Gojda
- hochgeladen von Eva Presslauer
Mit den ersten warmen Tagen startet im Bezirk Spittal die Motorradsaison. Chefinspektor Helmut Allmayer vom Bezirkspolizeikommando Spittal gibt im Gespräch mit MeinBezirk Tipps für einen sicheren Saisonstart.
BEZIRK SPITTAL.„Einfach aufsitzen und losfahren – das ist keine gute Idee“, sagt Allmayer gleich zu Beginn. Gerade im Frühjahr ist es wichtig, sich auf die kommende Motorradsaison entsprechend vorzubereiten.
Vorbereitung
Motorradfahrer sollten ihr Fahrzeug nach der Winterpause sorgfältig überprüfen – oder noch besser: überprüfen lassen. „Reifendruck, Zustand der Reifen, Bremsen, Batterie – all das muss passen“, betont Allmayer. Auch die Schutzausrüstung, von Helm bis Stiefel, müsse in einwandfreiem Zustand sein. Besonders zu Saisonbeginn sei es wichtig, sich langsam wieder an das Fahrgefühl zu gewöhnen. „Keine kurvenreichen Bergstraßen beim ersten Ausflug – besser ist eine ruhigere Strecke zum Wiedereingewöhnen.“
Splitt und Frostschäden
Frühjahrstypisch sind noch Reste von Streugut oder Salz auf den Straßen. In Kombination mit Nässe könne das schnell gefährlich werden. Allmayer warnt auch vor Frostschäden, die sich besonders auf Neben- und Gemeindestraßen zeigen. „Rutschgefahr ist zu Saisonbeginn ein großes Thema – und Bodenmarkierungen sowie Kanaldeckel bleiben das ganze Jahr über tückisch.“
Rücksicht und Voraussicht
Autofahrer sollten sich ebenfalls auf vermehrt präsente Zweiräder einstellen. „Motorradfahrer haben keinen schützenden Rahmen. Ein kleiner Rempler kann fatale Folgen haben“, so Allmayer. Rücksicht und vorausschauendes Fahren seien daher besonders wichtig – für alle Verkehrsteilnehmer.
Unfallzahlen und Ursachen
Im Vorjahr verzeichnete der Bezirk Spittal 65 Unfälle mit motorisierten Zweirädern – davon 47 mit Motorrädern und 18 mit Mopeds. Typische Ursachen: zu hohe Geschwindigkeit, Selbstüberschätzung und mangelnde Fahrpraxis. „Gerade Wiedereinsteiger sollten Auffrischungskurse besuchen“, empfiehlt Allmayer. Fahrschulen und Autofahrerclubs bieten entsprechende Trainings an.
Frisierte Mopeds
Speziell im Frühjahr stehen bei den Kontrollen der Polizei die Zweiräder im Fokus. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auch auf Manipulationen bei Motorfahrrädern (getunte Mopeds) gelegt. „Gerade junge Lenker versuchen oft, die Bauartgeschwindigkeit ihrer Fahrzeuge zu erhöhen – etwa durch technische Eingriffe am Antrieb oder der Elektronik“, erklärt Chefinspektor Allmayer. Dabei sei gesetzlich klar geregelt: Ein Moped darf nicht schneller als 45 km/h fahren. Wird ein derart manipuliertes Fahrzeug im Straßenverkehr erwischt, hat das gravierende Folgen: „Das kann zur sofortigen Abnahme des Kennzeichens führen“, sagt Allmayer. Überschreitet das Fahrzeug die gesetzlich erlaubte Geschwindigkeit deutlich, wird es nicht mehr als Moped, sondern als Motorrad gewertet. „Dann braucht der Lenker einen entsprechenden Führerschein – wer diesen nicht besitzt, ist ohne gültige Lenkberechtigung unterwegs.“ Auch versicherungstechnisch kann es brenzlig werden und zusätzlich drohen Verwaltungsanzeigen.
Verstärkte Kontrollen
„Gerade junge Fahrer unterschätzen die Konsequenzen“, warnt Allmayer. „Es geht oft nur darum, schneller von A nach B zu kommen oder am Berg nicht ganz so langsam zu sein – aber der Preis dafür kann hoch sein.“ Umso wichtiger sei es, dass solche Eingriffe unterlassen oder rückgängig gemacht werden. Die Polizei setzt deshalb im Frühling auf intensive Kontrollen, auch mit speziellen Rollentestgeräten, um die tatsächliche Geschwindigkeit der Mopeds zu überprüfen.
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