Reißeck: Muss die Höhenbahn künftig Lkws weichen?

Der bestehende Stollen der Höhenbahn wird LKW-tauglich gemacht: Reißeck II Projektleiter Markus Larcher
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REISSECK, MÜHLDORF. Im Zuge des unterirdischen Kraftwerksbaus Reißeck II wurde der sogenannte Schoberboden auf 2.250 Meter Seehöhe mit einer Straße erschlossen. Zu den Staumauern ist man bisher nur mit der Höhebahn durch einen 2,2 Kilometer langen Stollen gelangt.
„Deshalb werden wir dieses Nadelöhr nächstes Jahr so ausbauen, dass auch Lkws durchfahren können. Das bringt einen enormen Vorteil in Sachen Effizienz“, sagt Markus Larcher, Projektleiter von Reißeck II. Dabei wird der bestehende Stollen um 1,5 Meter tiefer gegraben. Der Triebwasserweg von Reißeck I wird hydraulisch mit Reißeck II verbunden – so können auch die Rohre im Stollen demontiert werden. Zudem werden insgesamt 100 Meter lange Lawinengalerien, die aus den 50er-Jahren stammen, erneuert. Der Verbund investiert in das Projekt mit der Bezeichnung „Reißeck II plus“ zehn Millionen Euro.

Erreichbarkeit des Seenplateaus

Vor allem die effiziente Erreichbarkeit des Seenplateaus mit den Staumauern wird damit gewährleistet. 2015 bis 2017 werden die Luftseiten der Sperren saniert, sie bekommen quasi eine neue Fassade. „Ohne die Vergrößerung des Stollens müssten wir eine Materialseilbahn bauen. Und da wäre der Transport der Materialien sehr mühsam“, sagt Larcher und fährt fort: „Ein weiterer Vorteil ist, dass künftig bei Bedarf auch Einsatzfahrzeuge bis zum Seenplateau fahren können.“

Tourismus gefährdet

Doch welche Auswirkungen hat das Projekt auf den Tourismus am Reißeck? „Mit dem Bau starten wir voraussichtlich im Herbst 2014. Über den Winter hinweg ist man dann ein halbes Jahr über beschäftigt. Das heißt, dass ab Herbst nächsten Jahres mit Einschränkungen zu rechnen ist“, erklärt Larcher.
Derzeit es generell ungewiss, ob das Reißeck in Zukunft überhaupt noch touristisch genützt wird. Die Höhenbahn, die als höchstgelegene Schmalspurbahn Europas gilt, steht ja zum Verkauf. „Für den Weiterbetrieb des Tourismus am Reißeck werden seitens des Verbund derzeit mehrere Varianten überprüft“, so Larcher.

Zur Sache:

Die unterirdische Kraftwerksanlage Reißeck II verbindet die bestehenden Kraftwerke Reißeck und Malta hydraulisch. Insgesamt investiert der Verbund dabei 385 Millionen Euro. Bauzeit von Juni 2010 bis Herbst 2014. Das neue Kraftwerk wird eine Gesamtleistung von 430 Megawatt aufweisen (200.000 Haushalte können damit versorgt werden).

200 Menschen finden auf der Baustelle derzeit eine Arbeit. Bisher wurden 500.000 Kubikmeter Gestein aus dem Berg gesprengt. 125.000 Kubikmeter Beton werden verarbeitet.

20 bis 25 Prozent der Wertschöpfung bleibt in der Region. Das trifft auch auf das Projekt „Reißeck II plus“ zu.

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