Schweinebestand geht zurück
Laut aktueller Statistik spezialisieren sich die Bauern immer mehr auf Schafe und Ziegen.
SPITTAL (aju). Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria geht die Zahl an Schweinen zurück. Im Vergleich zu 2015 wurden mit Ende 2016 rund 13.000 Schweine weniger in Kärnten gehalten.
Preis ist niedrig
Laut Franz Augustin von der Landwirtschaftskammer ist der Grund für den Rückgang vor allem die wirtschaftliche Situation. "In den letzten zwei Jahren war das Preisniveau für Schweinefleisch sehr niedrig. Zudem wurde kaum investiert. Viele Betriebe sind auch ausgestiegen, weil die wirtschaftliche Situation die Produktion für sie nicht mehr zuließ." Diese Entwicklung sei aber kein österreichweites Problem, sondern erstrecke sich über den gesamten Bereich der Europäischen Union.
Schafe nehmen zu
Im Zunehmen sind jedoch die Schaf- und Ziegenbestände. So gab es Ende 2016 rund 600 Schafe und Ziegen mehr als noch ein Jahr davor. "Das liegt auch daran, dass diese Tierkategorien herangezogen werden um Restflächen zu verwerten. Wenn Betriebe die Produktion einstellen, nutzen sie oft Schafe um die überbleibenden Weideflächen zu bewirtschaften", sagt Augustin. Auch preislich sei der Lämmermarkt in den letzten Jahren ein attraktiverer Markt gewesen.
Direktvermarktung
Auch Schweineproduzent Gerald Laggner vom Zechnerhof in Pusarnitz bestätigt, dass die Schweinemast in den letzten Jahren lange kein lukratives Geschäft mehr sei. "Der Verdienst pro Schwein liegt zwischen fünf und 15 Euro. Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass ein Schwein fast sechs Monate im Betrieb gemästet wird", sagt Laggner. Er betont zudem, dass die geringe Zahl an Fleischerei-Betrieben die Sache zusätzlich erschwere. "Die sogenannten Hinterhofhaltungen werden immer weniger, weil sich die Gesellschaft verändert. Allein die Direktvermarktung funktioniert noch", sagt Laggner.
Unterschiedliche Haltung
Für Schafe und Ziegen spricht für ihn vor allem der Unterschied in der Haltung. "Schafe kann man relativ unkompliziert halten und die Flächen trotzdem noch bewirtschaften", meint Laggner. Als zusätzliches Problem der Schweinebauern sieht er auch die Ernährung, die immer mehr in Richtung weniger Fleisch geht. "Aber auch wenn der Trend im Moment etwas anderes sagt, ich glaube, qualitatives Schweinefleisch wird auch weiterhin nachgefragt", sagt Laggner.
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