Seeboden: Betriebe für Technologiepark gesucht
Gemeinde treibt auch Ausbau des Lichtwellennetzes voran.
SEEBODEN (ven). Die Marktgemeinde Seeboden will Betriebsansiedelungen fördern und stellt dafür Flächen in Lieserhofen zur Verfügung. Betriebe werden dort auch eine brandneue Versorgung mit Lichtwellenkabel vorfinden.
11.000 Quadratmeter
Rund 11.000 Quadratmeter groß ist die Fläche, die die Gemeinde im Jahr 2000 angekauft hat. "Es sollte eigentlich als Festwiese genutzt werden, fand aber wenig Anklang", so Vizebürgermeister Christian Tribelnig zur WOCHE. 2013 legte man im Örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) schließlich fest, daraus ein Leichtgewerbegebiet zu machen. "Der Fokus liegt auf Anrainerverträglichkeit, das heißt, wir wollen hier keine Baufirmen, die vielleicht auch noch starken LKW-Verkehr mitbringen", so Tribelnig weiter.
Abstimmung von Anrainern
Im Sommer 2016 wurde die erweiterte Anrainerschaft zu einer basisdemokratischen Abstimmung geladen. "Man muss mit den Leuten reden, wenn man als Gemeinde etwas derartiges vor hat", sagt er. Im Sinne der Schaffung von Arbeitsplätzen wurde von den Anrainern ein technologieparkähnliches Gewerbegebiet akzeptiert. Die Voraussetzung dafür ist aber eine eigene Zufahrt im Westen, die nun per Grundstückstausch und Gemeinderatsbeschluss möglich ist.
Vermietungskonzept
"Uns ist wichtig, dass wir die Flächen zu einem günstigen Preis vermieten und nicht verkaufen, damit die Anrainerverträglichkeit gegeben bleibt", so Tribelnig. Derzeit werde ein individueller Teilbebauungsplan erstellt, damit das Ortsbild nicht leidet und die Anrainerinteressen gewahrt bleiben. "Parallel dazu arbeiten wir an einem Vermietungskonzept, bei dem nicht die Ertragsmaximierung für die Gemeinde das Hauptziel ist, sondern die Ansiedelung von technologieorientierten Unternehmen und die Schaffung von hochwertigen Jobs." Zufahrt, Infrastruktur sowie Bebauungsplan sollen spätestens im Herbst 2018 fertiggestellt sein.
Ausbau Lichtwellennetz
Im Zuge dessen forciert die Gemeinde Seeboden auch den Ausbau des Lichtwellennetzes in den nächsten eineinhalb Jahren. "Wir haben damit bereits gestartet, in der ersten Phase werden bis Mitte 2019 rund 400.000 Euro von uns in die Hand genommen." Die Gemeinde ist also selbst Betreiber des Netzes. "Innerhalb von zwölf Monaten ab Vergabe müssen laut Förderprogramm Bildungseinrichtungen wie Kindergarten, Volksschulen und die NMMS Seeboden am Netz sein", so Tribelnig. Hier könne man auch auf die Breitbandmilliarde des Bundes zurückgreifen.
Masterplan 2018 fertig
Zwei Millionen Euro werden insgesamt investiert. Der Ausbaufortschritt hängt von Nachfrage und Anschlussgebühren ab, sollen aber niedrig gehalten werden. Der Breitbandmasterplan für die Gemeinde Seeboden soll noch im ersten Halbjahr 2018 fertig gestellt sein und beschlossen werden.
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