"WIND BAND PROJEKT" - Orchesterschule Lieser- und Maltatal
Gedanken zum Konzert der Orchesterschule Lieser - und Maltatal in Eisentratten
Bei Gesprächen unter Erwachsenen ist nicht selten des Thema Jugendfreizeitbeschäftigung ein dankbarer Dauerbrenner....und hier insbesondere deren Sinnlosigkeit, die sich aus der Verführung der Jugendlichen durch die schier unendlichen Zeitvernichtungsmöglichkeiten elektronischer Massenartikel aller Art ergibt.
Ob nun extensives Computerspielen oder das ewige Rumfingern an Handys - all das bringt so manche Eltern an die Grenzen der Verständnisfähigkeit für ihren früh - oder spätpupertierenden Nachwuchs.
Musik verbindet
Die als Publikum in der Halle der Festhalle Eisentratten versammelte Eltern - und Verwandtenschar war da besser dran.
Denn sie konnten in den Konzerten der Orchesterschule Lieser-und Maltatal am 7.12. und 8.12. im "Wind Band Projekt" erleben, daß die lieben Kleinen und Größeren auch zu anderem fähig sind....
Auf dem Programmzettel steht in der Fußnote "Musik verbindet" - und daß dies durchaus keine leeren Worte sind, war bei diesem Konzert allgegenwärtig zu spüren.
Wieviel die Initiatoren, an der Spitze sicher Rudolf Truskaller, unter dessen solider und verständnisvoller Stabführung das Konzert nie außer Kontrolle geriet, an persönlicher Kraft und Zeit investiert haben müssen, läßt sich nur für Leute erahnen, die sich selbst mit der Organisiation derartiger Veranstaltungen befassen....Und dafür gebührt ein extra " Back - Stage bravo" !
"Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist" (Viktor Hugo)
Besonderen Applaus verdienten sich die jungen Musiker Isabelle Gferer Saxophon, Michael Pirker Posaune und Daniel Semmelrock Schlagzeug....denn sich als Solist vor ein Orchster zu stellen, ist eine Herausforderung, die auch erwachsenen Künstlern gute Nerven und große Sicherheit auf dem Instrument abfordern.....
Eine gelungene Idee war auch das Einflechten der jungen Damen vom KOSQuartett in das Programm. Die klanglich differenzierten Vokaldarbietungen schafften einen "kammermusikalischen" Kontrast zur Tongewalt des großen Blasensembles und haben dem Abend wohltuende zarte musikalischen Farben verliehen - und an der Reaktion des Publikums war zu spüren, daß es den Sängerinnen gelungen ist, ihre Botschaften direkt in die Herzen des Auditoriums zu senden.
Es gäbe noch viel zu sagen - aber vielleicht noch eines: in einer Zeit, da tägliches reden über Geld und Konsum in jeder Form die Mitte das gesellschaftlichen Wesens zu sein scheint, sind Veranstaltungen wie diese ein Lichtblick... denn bei der Besinnung auf Wesentliches im Leben hat aktives Musizieren von Jugendlichen sicher einen höhren Stellenwert verdient, als die Gesellschaft erkennen will aber vielleicht doch sollte...
Dr. Hans-Ulrich Müller, Rennweg
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