"Ich bin ein Typ der kleinen Projekte"

Das politische Hick-Hack gehört aus Spittal raus, meint Neo-Stadtparteichef Markus Unterguggenberger (ÖVP)
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SPITTAL. Robert Stadler (ÖVP) hat nach seiner Stadtrat-Funktion auch den Stadtparteiobmann abgegeben. Sein Nachfolger Markus Unterguggenberger im Interview.

Warum hat es Sie in die Politik verschlagen?
UNTERGUGGENBERGER: Ich war parteipolitisch nie tätig, sondern gesellschaftspolitisch. Anlass für mein politisches Engagement war die Neuwahl von Gabriel Obernosterer und der damit verbundene Aufruf zur Veränderung und Geradlinigkeit. Die Politik hat mich von klein auf geprägt. Mein Vater war Bezirksparteiobmann in Hermagor, Landwirtschaftskammer-Vizepräsident und hatte weitere Funktionen inne.

Warum ist es die Spittaler Stadtpolitik geworden?
Ich wollte hier schon früher tätig sein, hatte aber berufliche, private und gesundheitlich Probleme. Und da gibt es zu viele Leute, die versuchen, andere abzuschießen. Blöd hinter dem Rücken zu reden hat keinen Sinn. Ich möchte mich einer kreativen Kritik hingeben und das kann ich nur, wenn ich direkt beteiligt bin. Ich glaube, dass ich für Spittal einiges tun kann.

Sie sind aber nicht im Gemeinderat vertreten. Da ist es schwer, etwas zu bewegen.
Es waren noch keine Gemeinderatswahlen, sondern nur interne. 2015 strebe ich eine Tätigkeit in der Stadt an.

Bis vor knapp einem Jahr waren Sie politisch nicht tätig und jetzt sind sie gleich Stadtparteiobmann. Geht das nicht ein wenig zu schnell?
Robert Stadler ist an mich herangetreten. Ich wurde einstimmig gewählt. Und das nehme ich an. Beim Wahlkampf für ihn war ich intensiv involviert. Ich war die führende Person im Hintergrund. Meine Aufgabe ist es nun, die ÖVP in Spittal auf Vordermann zu bringen.

Klingt, als ob es um die Spittaler Volkspartei derzeit nicht so gut stehen würde.
Bei der Bürgermeisterwahl erreichten wir knapp 22 Prozent, bei den Gemeinderatswahlen gar nur 12. Auf Vordermann würden wir sein, wenn wir unter den Top zwei wären.

Sie sind politisch eher ein Unbekannter. Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
80 Prozent meiner Energie verwende ich für die Zukunft. Ich bin ein lösungsorientierter Mensch, christlich-sozial engagiert, ein Familienmensch und sehr kreativ.

Hat Ihnen Vorgänger Robert Stadler etwas mit auf den Weg gegeben?
Ich habe sehr viele politische Infos von ihm mitbekommen. Am meisten gelernt habe ich beim gemeinsamen Tun.

Was wollen Sie für Spittal bewegen?
Wir haben bei der Bürgermeisterwahl einige Themen angerissen und sind aufgrund dieser auch gewählt worden. An diesen Themen wie City Taxi, Öffnung der Sportstätten für die Jugend, regionale Nahversorgung, Verkehrsverbindung, Innenstadtbelebung usw. wollen wir weiterarbeiten. Ich bin ein Typ der kleinen Projekte, die rasch umgesetzt werden können. Wir müssen es gemeinsam anpacken.

Was waren die Gründe für die niedrige Wahlbeteiligung bei der Bürgermeisterwahl?
Der Bürger glaubt den Politikern nicht mehr. Deshalb kommt er nicht mehr zur Wahl. Mein Ziel ist es, Bürger wieder eine Politik zu präsentieren, an die er glauben kann. Bürger müssen wieder anfangen, sich zu engagieren. Und wenn das nur heißt, dass sie zur Wahl gehen. Es braucht eine Politik, wo Politiker Verantwortung übernehmen. Vom Bürger erwarte ich mir das Gleiche. Ich bin kein Politiker, der etwas schönredet. Die Fakten gehören auf den Tisch.

Wie sehen Sie die kürzlich erfolgte Referatsverteilung?
Manchmal bedeutet eine Referatsverteilung einen Stillstand. In gewisser Weise war das auch hier der Fall. Wenn man zusammenhängende Referate zusammenführt, ist das in Ordnung. Aber oft wird jemandem etwas zugeschanzt, weil man hofft, dass er ausrutscht. Dieses politische Hick-Hack ist unverantwortlich und gehört aus Spittal raus.

Wen wird die ÖVP 2015 bei der Bürgermeisterwahl ins Rennen schicken?
Wir haben mit Franz Eder einen Spitzenkandidaten ins Auge gefasst. Es muss noch abgeklärt werden, ob es für ihn möglich ist. Ich selbst kandidiere nicht, das wäre verwegen.

Zur Person:
Name: Markus Unterguggenberger

Alter: 42 Jahre

Wohnort: seit 2007 in Spittal (gebürtiger Lesachtaler)

Familie: geschieden, zwei Kinder (Lea (10 Jahre) und Lukas (8));

Hobbys: Politik, Sport, Modellfliegen, Faschingsgilde Spittal (Akteur);

Werdegang: HTL für Maschinenbau in Klagenfurt, katholische Jugend Land Kärnten (hauptberuflich: Organisationssekretär, ehrenamtlich: Diözesanvorsitzender, Bundesjugendvorsitzender, Europajugendvorsitzender), 1995 bis 2010 selbstständig als Versicherungsagent bzw. Versicherungsmakler, 2010 bis Mitte 2012: „beruflich, privat und gesundheitlich der tiefste Punkt in meinem Leben“, derzeit Versicherungsaußendienst bei der Kärntner Landesversicherung;

Das politische Hick-Hack gehört aus Spittal raus, meint Neo-Stadtparteichef Markus Unterguggenberger (ÖVP)
Markus Unterguggenberger (ÖVP)
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