Kein Interesse an neuen Möglichkeiten
Eine Änderung im Gesetz ermöglicht Langzeitparkplätze gegen eine Gebühr. Gemeinden wollen das aber nicht.
BEZIRK SPITTAL. Kostenlose oder zumindest günstige Langzeit-Parkplätze sind vielerorts Mangelware. Berufstätige kennen das morgendliche Gerangel um einen Stellplatz, an dem man sein Auto den ganzen Tag stehenlassen kann.
Über die Kurzparkzonen entscheiden die Gemeinden. Allerdings ist die Dauer auf maximal drei Stunden beschränkt. So steht es im Landesgesetz. Das soll nun geändert werden. Gestern, Dienstag, war der Entwurf Thema der Regierungssitzung.
Kostenlose Plätze in Gefahr
Das neue Gesetz ermöglicht es, auf öffentlichen Parkplätzen Tages-, Wochen- und Monatskarten einzuführen. Also: Auf so mancher kostenloser Dauerparkfläche könnte schon bald eine Gebühr fällig werden. Die Landesregierung will damit ermöglichen, dass man etwa bei Skipisten und vor Bädern den ganzen Tag stehen kann, ohne alle drei Stunden ein Ticket lösen zu müssen – gebührenpflichtig versteht sich. Maximal 90 Cent darf eine halbe Stunde kosten.
Sowohl über Preis als auch über die Anzahl der gebührenpflichtigen Parkplätze entscheidet weiterhin die Gemeinde.
In der Stadtgemeinde Spittal ist man laut Bürgermeister Gerhard Pirih froh, „dass die Leute überhaupt in die Stadt hereinkommen, da wollen wir nicht auch noch abkassieren“, so Pirih. In der Granatstadt Radenthein hat man ebenfalls keine Pläne, von diesem neuen Gesetzt Gebraucht zu machen. „Das ist bei uns kein Thema, wir haben einen Parkplatz, der gegen eine Gebühr dauerhaft vermietet wird. Mehr ist zur Zeit nicht geplant“, meint Bürgermeister Martin Hipp. Alles beim Alten bleibt laut dem Gmündner Bürgermeister Josef Jury auch in der Künstlerstadt.
Schlecht angekommen
In Bad Kleinkirchheim haben laut Bürgermeister Matthias Krenn die Bergbahnen ähnliches Anfang der 90er Jahre bereits probiert. „Das hat man aber wieder aufgegeben. Es kam bei den Gästen nicht gut an“, weiß er. Deshalb sind gebührenpflichtige Langzeitparkplätze im Tourismusort kein Thema. Ebenfalls „keine Notwendigkeit“ dafür sieht Millstatts Bürgermeister Josef Pleikner.
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