Snowboard-Ass Jessica Pichelkastner
Vom vermeintlichen Karriereaus zum ersten Europacupsieg
Die Spittaler Snowboarderin Jessica Pichelkastner holte im Jänner ihren ersten Sieg im Europacup und erzielte kürzlich ihr bestes Weltcupergebniss.
SPITTAL. Wegen eines Kreuzband- und Meniskusrisses in ihrer ersten Europacup-Saison vor drei Jahren stand Snowboard-Ass Jessica Pichelkastner kurz vor ihrem Karriereaus. Ärzte und Familie rieten ihr davon ab weiterzumachen, doch die junge Spittalerin verlor nie den Glauben an sich selbst. Nach einem langen und steinigen Weg voller körperlicher und mentaler Herausforderungen kämpfte sie sich zurück in den ÖSV-Kader. Anfang Jänner war es schließlich soweit und die 21-Jährige feierte beim Parallel-Slalom in Folgaria (ITA) ihren ersten Europacup-Sieg. "Ich hatte einen schweren Saisonstart und suchte lange nach dem richtigen Material. In Italien hat es dann endlich geklappt. Nach guten Trainingsleistungen setzte ich mir die Top 5 als Ziel. Dass es dann für den Sieg reichte, macht mich umso glücklicher", freut sich Pichelkastner und führt fort: "Ich hatte nicht viel Zeit zu feiern und musste mich schon auf das nächste Rennen fokussieren. Man bekommt viel Druck, seine Ziele zu erreichen und muss seinen Platz im Kader immer wieder bestätigten."
Erster Durchbruch
Durch den Sieg im Europacup ließen die erste Einsätze im Weltcup nicht lange auf sich warten. Nach einer guten Leistung in Bad Gastein setzte Pichelkastner einen drauf und fuhr beim Weltcup in Bulgarien als 17. ganz knapp um zwei Hundertstel am Finale vorbei. "Ich war glücklich und traurig zugleich", beschreibt Pichelkastner ihre Gefühle, die den Sprung vom Europacup zum Weltcup als riesengroß beschreibt: "Im Weltcup ist es extrem wichtig, die Ruhe zu bewahren, da alles viel hektischer abläuft." Umso wichtiger ist es ihr, dass sie immer positiv bleibt und ihr Ritual einhält: "Am Abend vor dem Rennen stelle ich mir immer den perfekten Lauf vor."
Voller Kalender
Derzeit absolviert die junge Europacup-Siegerin neben drei Rennen vier Trainingstage in der Woche. Trainiert wird meist dort, wo die Rennen stattfinden. Andere Sachen müssen also meist hinten angestellt werden und trotzdem bringt die Spittalerin nebenbei ihr Studium in Medien und Kommunikation unter. "Mit einem gut geplanten Stundenplan und der Zusammenarbeit mit Kollegen und Professoren funktioniert das schon irgendwie", sagt Pichelkastner, die ihre Leidenschaft für den Snowboardsport durch ihren Bruder Dominik gefunden hat.
Ziel Olympia
Ihre kurzfristigen Ziele umfassen die Top 5 im Europacup, während sie langfristig darauf abzielt, sich im A-Kader fest zu etablieren. Ihre Stärken sieht sie im Riesentorlauf. "Mein Traum wäre die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2026 in Italien. Dafür werde ich weiter hart an mir arbeiten und in den nächsten Saisonen voll aufzeigen", zeigt sich die Spittalerin motiviert für die kommenden Aufgaben.
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