Die Natur auf der Wand

STALL (ven). "Es bringt so ein angenehmes Raumklima", beginnt Daniel Penker, der im März mit Lehmputzen für Innenräume den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat.

Stickige Luft
Der gelernte Fertigteilhausbauer hatte bei seiner früheren Arbeitsstelle ein Haus aufgestellt. "Das war ein Passivhaus Plus mit 30 Zentimeter Dämmung. Das Haus war völlig dicht, dort hatte es 35 Grad und es herrschte stickige Luft", erklärte er. "Dann kam ich dort in das Schlafzimmer, da waren zwei Wände mit Lehm verputzt. Das Raumklima änderte sich schlagartig, es war toll", schwärmt er von dem Naturstoff.

Kein Beschlagen
"Auch im Bad, wenn man die Decke mit Lehmputz verputzt, beschlägt kein Spiegel mehr, weil der Raum atmet", so Penker. Die Kunden hätten so von dem Material geschwärmt, aber bisher wäre es einfach zu teuer. "Ich habe mir überlegt, wie ich den Lehmputz günstig unter die Leute bringen kann", erklärt er den Schritt in die Selbstständigkeit. Penker verkauft nun Bausätze und erklärt, wie man schnell und einfach seine eigenen vier Wände mit Lehmputz gestaltet. Wer es möchte, dem nimmt er natürlich auch die Arbeit ab. "Früher war es ja ein Arme-Leute-Baustoff, heute kann man sich das fast nicht mehr leisten." Sein Vorteil: "Es gibt hier in der Gegend keinen Lehmbauer."
Guter Standort
Der Standort seines Schauraumes im ehemaligen Gabor-Areal in Spittal bot sich dafür bestens an. "Ich probiere das Geschäft einmal. Dort sind die Mieten günstig, Parkplätze sind ebenso vorhanden und hier gibt es in Zusammenarbeit mit dem Zebra gute Möglichkeiten."

Alles Natur
Wer gleich ganze Wände aus Lehm bauen möchte, dem sei ebenfalls geholfen. "Es gibt Lehmziegel, nichttragende Wände sind damit leicht herstellbar." Beim Lehmputz gäbe es auch keine Abfälle. "Mit Wasser angerührt, ist alles wieder verwendbar." Der Wandaufbau sieht folgend aus: Auf Holzwände werden Platten aus Lehm geschraubt, die Fugen dazwischen mit einem Gewebeband verschlossen. Danach wird Lehm mit Wasser angerührt und verputzt. Auf massiven Ziegeln werden die Platten direkt raufgeputzt. Auch die Farbgestaltung ist individuell machbar. "Wer es ganz natürlich haben möchte, kann statt dem Kunststoffgewebe auch Jute verwenden", erklärt er. Es wären auch keine weiteren Bindemittel nötig, da Lehm "selbst bindet".