Lehre in Spittal
"Lehrlinge sollen aus Region sein"
Lehrherren aus der Region erzählen, was ihnen besonders an ihrer Rolle als Lehrherren gefällt.
BEZIRK SPITTAL (aju). Ohne Lehrherren gäbe es auch keine Lehrstellen. Was das Schöne am Lehrherr-Sein ist, das verraten uns Spittaler Firmen.
Viel Konsequenz
Für Martin Bacher von Bacher Reisen in Radenthein ist es vor allem wichtig, Lehrlinge auszubilden, damit die Firma eine Zukunft hat. "Die Berufe in denen wir ausbilden sind zum Glück noch sehr gefragt. Unsere Aufgabe ist es nun den Jugendlichen den Beruf zu vermitteln und dafür braucht es viel Konsequenz." Auch Stefan Brandstätter von KFZ-Brandstätter in Rennweg will mit der Lehrlingsausbildung die Zukunft seiner Firma sichern. "Ich bilde Lehrlinge selbst auch und schaue vor allem darauf, dass sie der Firma auch erhalten bleiben." Für Ihn könnte allerdings die Wertschätzung gegenüber einem Lehrberuf in der Gesellschaft wesentlich verbessert werden. "Leider aber hat die Lehre in der Gesellschaft nicht viel Wert außerdem bekommt man nur schwer Fachkräfte in Österreich", sagt Brandstätter.
Mehr Mädels
Thomas Schäfauer von der Malerei Schäfauer in Seeboden sieht das Schöne vor allem darin, der Jugend in ihrer Weiterentwicklung zur Seite zu stehen. Mittlerweile hat er sogar mehr weibliche als männliche Lehrlinge. "Mir ist es wichtig, das die Lehrlinge aus der Region kommen. Mädchen sind dabei sogar oft kreativer oder können mit älteren Menschen besser umgehen." Auch das oft genannte Argument, Mädchen könnten vom Körperbau her schon nicht mit Jungs mithalten bestätigt Schäfauer nicht. "Mit den neuen technischen Möglichkeiten ist heutzutage auch für Mädchen alles möglich." Ob ein Lehrling eingestellt wird oder nicht, entscheidet die gesamte Firma, denn das Team steht hier im Vordergrund. "Wegsehen alleine genügt nicht. Ich brauche dafür auch keine Unterstützung vom AMS, Hauptsache ein Jugendlicher bekommt eine Chance."
Mit Höhen und Tiefen
Auch bei der Firma Landsiedler in Gmünd wird das Lehrherr-Sein als schöne Erfahrung angesehen. "Mit allen Höhen und Tiefen", sagt Geschäftsführer Dietrich Landsiedler. Auch ihnen ist es vor allem wichtig, die Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung zu begleiten und Fortschritte bis hin zur Lehrabschlussprüfung und auch oft darüber hinaus. "Die Anforderungen an unsere Lehrlinge ändern sich laufend - es kommen immer wieder neue Materialien und Techniken auf den Markt und wir legen großen Wert darauf durch Schulungen und Werksbesuche am neuesten Stand zu sein", sagt Landsiedler.
Schulabbrecher als Chance
Bei Weissenseer Holz-System-Bau GmbH werden derzeit ingesamt vier Lehrlinge ausgebildet. "Wir möchten jungen Leuten Werte vermitteln sowie eine Orientierung und Zukunft zu geben", sagt Geschäftsführer Christof Müller. Leider merke auch er, dass sich der Stellenwert der Lehre in den letzten Jahren auch aufgrund der Konkurrenz durch höhere Schulen verschlechtert hat. "Gleichzeitig ist dies aber eine große Chance für Betriebe junge Leute nach der Matura bzw. auch Schulabbrecher zu animieren den Lehrabschluss in eineinhalb Jahren nachzuholen." Außerdem sieht er in Zukunft einen erhöhten Stellenwert bei den Facharbeitern.
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