Mit scharfer Klinge zum Erfolg
Bereits in dritter Generation werden in der Schleiferei Milachowski Messer und Scheren verkauft und geschliffen.
SPITTAL (ven). Die Messerschleiferei Milachowski-Schwarzenbacher steht seit 1919 am selben Fleck in Spittal. Gegründet hat das Unternehmen Brigitte Schwarzenbachers Urgroßvater Johann Granitzer. Seitdem werden hier Messer und Scheren verkauft, geschliffen und wieder einsatzbereit gemacht.
In Familienbesitz
"Einmal ist das Gebäude abgebrannt, aber es wurde am selben Ort wieder aufgebaut und auch das Geschäft kam wieder hier hin", erzählt Schwarzenbacher. Messerschmiedemeister Wolfgang Milachowski, Schwarzenbachers Vater, hat 1958 im Geschäft seines Großvaters angefangen. "Mein Onkel hätte das Geschäft übernehmen sollen, aber er ist im Krieg gefallen. So hat es meine Mutter geerbt. Diese sagte, als ich mit 14 ausgeschult wurde 'Der Opa wartet auf dich'", erzählt Milachowksi. So stand er von 1958 bis 2005 im Geschäft, bis seine Tochter Brigitte 2005 die Leitung übernahm.
Allein unter Männern
"Ich wollte es von Klein auf lernen", sagt sie. Mit drei Jahren bekam sie ihr erstes Taschenmesser. Neben der einzigen Messerschmiedemeisterin Kärntens ist sie auch Einzelhandelskauffrau. "Ich bin mit den Schlossern in Spittal in die Berufsschule gegangen. War drei Jahre lang das einzige Mädl in der Klasse", erinnert sie sich.
Als Messerschmiedemeisterin muss sie viel über Stahl selbst, seine Qualitäten, den Aufbau und wie man richtig schärft und schleift wissen. "Bei der Prüfung habe ich einen Knicker aus einem Rohling machen müssen. Da ist man schon einige Stunden dabei", sagt sie.
Kunden
Die Messerschleiferei in Spittal ist schon beinahe ein Geheimtipp, bei dem Kundenservice groß geschrieben wird. "Wir haben einige Köche, auch außerhalb Kärntens, die ihre Messer zum Schleifen herschicken. Der Schwiegersohn von Sissy Sonnleitner (Köchin und Kochbuch-Autorin, Anm. d. Red.) lässt seine Messer von uns Schleifen. "Es ist wichtig, die Stammkunden zu erhalten", so die Inhaberin.
Im Sortiment gibt es neben Schweizer Messer auch unter anderem Jausenmesser, Küchenmesser, Gartenscheren, Fußfplegeutensilien, Schneiderscheren, Streicher oder Friseurscheren.
Schwarzenbacher hofft, dass ihr Sohn den Betrieb eines Tages übernimmt. "Aber das steht noch in den Sternen. Mit einem Handwerksbetrieb ist es nicht so einfach", sagt sie.
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